Was ist ein Basalzellkarzinom?
Als Basalzellkarzinome wird ein heller, weißer Hautkrebs bezeichnet, der sich aus der Basalzellschicht der Haut sowie den Wurzelscheiden der Haarfollikel entwickelt. Basalzellkarzinome treten besonders häufig im Kopf- und Halsbereich in Erscheinung, können sich aber auch seltener am Rumpf sowie an den Armen oder Beinen ausbilden. Basalzellkarzinome gehören zu der häufigsten Hautkrebsart, an der durchschnittlich mehr Männer als Frauen erkranken.
Während schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) auch Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen ausbildet, ist dies beim Basalzellkarzinom eher selten der Fall. Ein Basalzellkarzinom kann jedoch auch in das umgebende Gewebe hineinwachsen und Knochen oder Knorpel angreifen. Die Sterberate beim Basalzellkarzinom ist gegenüber der beim schwarzen Hautkrebs relativ gering.
Wie entsteht ein Basalzellkarzinom?
Ein Basalzellkarzinom entsteht aus einer Basalzelle. Hierbei handelt es sich um Zellen in der obersten Hautschicht. UV-Strahlung kann beispielsweise Veränderungen der Basalzellen hervorrufen und sie unkontrolliert wachsen lassen.
Was sind die Risikofaktoren für ein Basalzellkarzinom?
Ein Basalzellkarzinom entsteht meistens durch jahrelange, intensive Sonneneinstrahlung, weswegen vor allem Menschen, die oft der UV-Strahlung ausgesetzt sind, und beispielsweise viel im Freien arbeiten, dazu neigen, ein Basalzellkarzinom auszubilden. Besonders häufig bildet sich dabei ein Basalzellkarzinom an den Stellen aus, die viel der Sonne ausgesetzt sind, wie Nase, Ohren, Unterlippe, Nacken oder Hände.
Neben der UV-Strahlung kann ein Basalzellkarzinom auch auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen sein. Besonders Menschen mit einem hellen Hauttyp sind hiervon betroffen. Doch auch die Ausbildung eines Basalzellkarzinoms im Anschluss an die medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems, beispielsweise nach einer Transplantation, ist möglich.
Welche Symptome verursacht ein Basalzellkarzinom?
Ein Basalzellkarzinom kann sich durch einen hautfarbenen bis rötlichen knotigen Tumor äußern. Typisch ist hierbei ein perlschnurartiger Randsaum und das Durchschimmern von kleinen Blutgefäßen an der Hautoberfläche. Ist das Basalzellkarzinom bereits in seinem Wachstum weit fortgeschrittenen, können auch Geschwüre entstehen, welche sich durch Nässe und/oder kleinere Blutungen bemerkbar macht.
Wie wird ein Basalzellkarzinom diagnostiziert?
Besteht der Verdacht auf ein Basalzellkarzinom, wird die entsprechende Hautstelle vom Hautarzt unter dem sogenannten Auflichtmikroskop genaustens untersucht. Durch die Zuhilfenahme von Öl und dem polarisierenden Licht des Auflichtmikroskops kann die Haut bis in die tieferen Schichten genauer betrachtet werden. Durch diese Vergrößerung ist es dem Hautarzt meist schon möglich festzustellen, ob es sich um eine gutartige oder eine bösartige Hautveränderung handelt.
Die Untersuchung kann auch mit einem konfokalen Lasermikroskop durchgeführt werden. Hierbei wird der betroffene Hautbereich mithilfe von Laserlicht in einer entsprechenden Wellenlänge untersucht. Eine bestätigte Diagnose erhält der Patient nach der jeweiligen Hautuntersuchung jedoch erst nach der Biopsie des veränderten Gewebes. Der Tumor kann hierfür entweder vollständig entnommen und im Labor untersucht werden (Exzisionsbiopsie) oder es wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und analysiert (Inzisionsbiopsie). Sollte des Weiteren der Verdacht bestehen, dass sich das Basalzellkarzinom bereits in tieferen Hautschichten, beispielsweise bis in die Knochen, ausgebreitet hat, kann auch eine Computertomografie vorgenommen werden.
Wie wird ein Basalzellkarzinom behandelt?
Die wichtigsten Behandlungsmethoden eines Basalzellkarzinom bestehen in einer Operation, einer Strahlen-, bzw. einer lokalen Therapie oder einer systemischen Therapie. Die vollständige operative Entfernung des Basalzellkarzinoms stellt dabei die Standardtherapie dar. Unter örtlicher Betäubung wird dabei der Tumor herausgeschnitten. Sollte dies beim ersten Mal nicht vollständig gelingen, wird versucht, das restliche Tumorgewebe in einer Nachoperation zu entfernen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich der Tumor an gleicher Stelle erneut ausbildet.
Sollte eine Operation aufgrund des allgemeinen Gesundheitszustandes des Patienten oder aufgrund etwaiger anderer Probleme nicht möglich sein, so können auch alternative Behandlungsmethoden eingesetzt werden, zu denen beispielsweise eine Strahlentherapie gehört. Die Strahlentherapie eignet sich auch übrigens für den Fall, dass bei der ersten Operation der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte und ein zweiter chirurgischer Eingriff beim Patienten nicht infrage kommt.
Neben einer Strahlentherapie ist auch eine immunologische Behandlung mit Imiquimodsalbe möglich. Diese Art der Behandlung kommt vor allem bei großen, oberflächlichen Basalzellkarzinomen zum Einsatz. Die Salbe mit dem Wirkstoff Imiquimod aktiviert die Immunzellen und regt zudem zur Bildung von Botenstoffen im Immunsystem an. Die Anwendung findet in der Regel mehrmals wöchentlich über insgesamt sechs Wochen statt und hat einen erstaunlichen Erfolg. Mehr als 80 Prozent der Patienten erkranken nach mindestens fünf Jahren der Behandlung nicht erneut an einem Basalzellkarzinom.
Sollte das Basalzellkarzinom bereits weit fortgeschritten sein, eignet sich die sogenannte systemische Therapie mit Hedgehog-Hemmern. Hierunter versteht man eine Reihe von antineoplastischer Arzneistoffe, welche das Zellwachstum sowie die Zelldifferenzierung hemmen und speziell zur Tumortherapie zum Einsatz kommen.
Wie stehen die Prognosen nach einem Basalzellkarzinom?
Etwa ein Drittel aller Patienten erkranken auch nach der erfolgreichen Behandlung eines Basalzellkarzinoms erneut daran. Das Rückfallrisiko ist vor allem bei den nicht-operativen Behandlungsmethoden signifikant höher als bei der operativen Entfernung. Es empfiehlt sich daher, dass die Patienten die regelmäßigen Nachfolgeuntersuchungen durch den Hautarzt wahrnehmen, ihre Haut aber auch selbstständig nach Auffälligkeiten absuchen. Der Zeitraum für die Kontrolluntersuchungen sollte für Patienten mit der erfolgreichen und vollständigen Tumorentnahme etwa alle sechs Monate stattfinden, während allen anderen aufgrund des höheren Rückfallrisikos regelmäßige Kontrollen im Abstand von drei Monaten empfohlen wird.
Wie kann man der erneuten Ausbildung eines Basalzellkarzinoms vorbeugen?
Einigen Patienten kann zur erneuten Vorbeugung eines Basalzellkarzinoms die hohe Einnahme von Vitamin B3 (Nicotinamid) empfohlen werden. Vitamin B3 wirkt den UV-Zellschäden entgegen und hat eine verstärkende Wirkung auf die Eigenreparatur der DNA. Studien haben ergeben, dass die Einnahme von Nicotinamid das erneute Risiko an einem Basalzellkarzinom zu erkranken um 20 Prozent senken konnten. Allerdings besteht dieser Effekt nur während der Einnahme des Vitamins. Wird es abgesetzt, hat der Patient erneut ein ähnliches hohes Rückfallrisiko. Gleiches gilt übrigens, wenn Vitamin B3 nur in einer geringen Dosis verschrieben wird.