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Was ist das Dengue-Virus?

Beim Dengue-Virus handelt es sich um ein Virus, welches in Menschen als auch in Primaten ein hämorrhagisches Fieber, das Denguefieber auslösen kann. Die Erreger werden durch Stechmücken, hauptsächlich der Aedes-Familie, übertragen. Das Dengue-Virus gehört zur Familie der Flaviviridae. Diese bestehen aus einer Einzelstrang-RNA mit positiver Polarität. Umgeben ist das Virus mit einem sphärischen Kapsid.

Wo kommt das Dengue-Virus hauptsächlich vor?

Die Mücken, die das Virus übertragen, kommen hauptsächlich in den subtropischen sowie tropischen Klimazonen vor, häufig in dicht besiedelten Regionen. In mehreren lateinamerikanischen und asiatischen Ländern ist das Denguefieber eine der hauptsächlichen Ursachen für Todesfälle bei Kindern. Die Mücken legen ihre Eier gerne in der Nähe von Gewässern ab, Flaschen, Regentonnen, Eimern usw. Sind Weibchen mit dem Erreger infiziert, werden sie das Virus direkt auf ihre Brut weitergeben. Die Weibchen sind es auch, die das Dengue-Virus an den Menschen übertragen.

Bislang ist die Aedes-Mücke in Deutschland noch nicht heimisch. Die deutschen Patienten, die sich mit dem Dengue-Virus infiziert haben, taten dies im subtropischen und tropischen Ausland. Viele Deutsche reisen gerne in diese Länder, darum ist die Zahl der eingeschleppten Infektionen in den vergangenen Jahren auch stark angestiegen. Im Jahr 2018 wurden etwa 600 Fälle in Deutschland gemeldet.

Wie wird das Dengue-Virus übertragen?

Die Dengue-Viren, die das gefährliche Denguefieber auslösen, werden von Aedes-Mücken übertragen, am häufigsten von der Asiatischen Tigermücke, der Gelbfiebermücke sowie Gelbfiebertigermücke.

Menschen infizieren sich üblicherweise über einen Stich der infizierten Mücke. Die Stechmücken können dabei das infizierte Blut eines Infizierten aufnehmen und so an eine andere Person weitergeben. Eine Ansteckung ohne Aedes-Mücken, also rein von Mensch zu Mensch, findet in der Regel nicht statt. Anders als bei vielen anderen Viren kommen die Dengue-Viren, zumindest nach aktuellem Stand der Kenntnisse, nicht im Speichel eines Menschen vor. Also ist eine Ansteckung durch Küssen, Niesen oder Husten nicht möglich. Allerdings gibt es einzelne Fälle, in denen Forscher zur Annahme gelangen, dass sich Personen beim ungeschützten Sex angesteckt haben.

Durch welche Symptome macht sich das Dengue-Virus bemerkbar?

Eine Infektion mit dem Dengue-Virus verursacht das sogenannte Dengue-Fieber. Die Inkubationszeit beträgt etwa 14 Tage. In den meisten Fällen bricht die Erkrankung allerdings zwischen dem 4. und 7. Tag aus.

Die Symptome, die bei einer Dengue-Viren Infektion auftreten, sind sehr unspezifisch und ähneln denen einer Grippe. Folgende Symptome treten auf:

  • Hohes Fieber, bis zu 40 Grad,
  • Schüttelfrost,
  • Kopf- und Gliederschmerzen,
  • Allgemeine Abgeschlagenheit.


Aufgrund der starken Muskelschmerzen wird das Dengue-Fieber auch als "Knochenbrecher-Fieber" bezeichnet. Das Fieber verläuft meist biphasisch, das heißt zweigipflig. Es kommt zu Fieberschüben und mit dem zweiten Schub entwickelt sich ein juckender, rötelnähnlicher Ausschlag, der den ganzen Körper befällt. Weitere mögliche begleitende Symptome beim Dengue-Fieber können folgende sein:

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Geschwollene Lymphknoten.

Zu welchen Komplikationen kann es beim Dengue-Virus kommen?

Bei den meisten Betroffenen heilt die Infektion mit dem Dengue-Virus ohne Folgen aus. Bei manchen Patienten kommt es allerdings zu Komplikationen. Diese treten besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren auf. Folgende zwei Komplikationen können lebensbedrohliche Verläufe mit sich bringen:

Das Dengue-Hämorrhagische-Fieber:

Beim hämorrhagischen Dengue-Fieber kommt es bei einem akuten Fieberausbruch zu einem starken Abfall der Thrombozyten, also den Blutplättchen. Dies führt zu diversen Blutungen, wie stecknadelkopfgroßen Einblutungen in Schleimhäuten oder in der Haut, Zahnfleischbluten, Nasenbluten sowie Magen-Darm-Blutungen.

Dengue-Schock-Syndrom:

Aufgrund der Erkrankung kann der Blutdruck entgleisen und das Herz demnach nicht mehr genug Blut durch den Körper befördern. Folglich steigt die Herzfrequenz an. Die lebenswichtigen Organe wie Nieren und Gehirn werden allerdings nicht mehr ausreichend versorgt.

Die Anzeichen solcher Komplikationen können folgende sein:

  • Plötzlich auftretende Bauchschmerzen,
  • Starkes und wiederholtes Erbrechen,
  • Ein plötzlicher Abfall der Körpertemperatur auf weniger als 36 Grad,
  • Starke Blutungen,
  • Unruhe, Benommenheit und Verwirrtheit,
  • Schneller Puls, plötzlicher Blutdruckabfall.


Beide Komplikationen können lebensbedrohlich sein und müssen im Krankenhaus behandelt werden.

Wie wird das Dengue-Virus diagnostiziert?

Die Symptome des Dengue-Fiebers sind in der Anfangsphase nicht von denen einer normalen Grippe zu unterscheiden. Darum ist die Anamnese ein wichtiger Bestandteil. Hierbei wird der Arzt nachfragen, ob der Betroffenen in den vergangenen Tagen in einem Risikoland unterwegs war. Nach der Anamnese und der körperlichen Untersuchung wird eine Blutuntersuchung notwendig, um die Infektion mit dem Dengue-Virus zweifelsfrei feststellen zu können. Hierbei wird die entnommene Blutprobe auf die spezifischen Antikörper gegen den Erreger untersucht.

Wie wird das Dengue-Virus behandelt?

Für das Dengue-Fieber gibt es keine ursächliche Therapie. Das bedeutet, dass die Behandlung rein symptomatisch erfolgt. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Ruhe und Schonung. Zudem können Schmerzen und Fieber mit Paracetamol oder Ibuprofen behandelt werden. Solange es keine Komplikationen gibt, muss ein Patient nicht zwingend im Krankenhaus behandelt werden.

Die wichtigste und sicherste Maßnahme zur Vorbeugung einer Infektion ist die Vermeidung von Mückenstichen:

  • Langärmlige Kleidung und lange Hosen tragen,
  • Ausreichend Insektenschutzmittel verwenden,
  • Moskitonetze verwenden,

Ist das Dengue-Virus meldepflichtig?

Nach dem Infektionsschutzgesetz ist der Nachweis einer Infektion mit dem Dengue-Virus meldepflichtig. Wer eine Reise in ein Dengue-Fieber-Gebiet plant, sollte sich vor Antritt der Reise genaustens über die Schutzmaßnahmen und Risiken informieren. Eine entsprechende Beratung wird von Tropeninstituten und Reisemedizinern angeboten.