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Was ist das Ebola-Virus?

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Viren der Welt. Das Ebola-Virus verursacht ein schwerer hämorrhagisches Fieber und eine erhöhte Blutungsneigung. Es ist eines der bislang fünf bekannten Viren aus der Familie der Filoviren und zählt zu der Gattung der Ebolaviren. Das Virus war verantwortlich für die bislang größte Epidemie des Ebolafiebers im Jahr 2014 und 2015. Aufgrund der hohen Aggressivität und der großen Gefährlichkeit wird das Ebola-Virus als Erreger sogar als möglicher militärischer Kampfstoff diskutiert.

Wo kommt das Ebola-Virus vor?

Im Jahre 1976 wurde das Ebola-Virus erstmalig in Zaire, heutige Demokratische Republik Kongo entdeckt. Seit diesem Zeitpunkt wurden ausschließlich Ausbrüche in Zentralafrika gemeldet und registriert.

Wie wird das Ebola-Virus übertragen?

Das Ebola-Virus kann auf unterschiedliche Weise übertragen werden.

Übertragung von Tier zu Mensch

Das Virus kann durch engen Kontakt mit erkrankten Tieren oder infektiösen Tierprodukten auf den Menschen übertragen werden. Die Vermutung liegt nahe, dass besonders die Flughunde den natürlichen Lebensraum des Erregers bilden, zu 100 Prozent sicher ist das allerdings nicht. Von anderen Tieren wie Affen oder Schweine, die mit Ebola-Viren infiziert sind, geht ebenfalls eine Infektionsgefahr aus. Erkrankte Tiere sollte deswegen auch unverzüglich in Quarantäne kommen. Verendete Tiere müssen sehr sorgsam entfernt und entsorgt werden. Auf rohes Fleisch dieser Tiere sollte am besten verzichtet werden. Im Gegensatz zu manch anderen Infektion aus einem Tropengebiet, wird das Ebola-Virus nicht durch Mückenstiche übertragen.

Übertragung von Mensch zu Mensch

Eine Ansteckung mit dem Ebola-Virus erfolgt zwischen zwei Menschen im Normalfall nur über sehr engen Kontakt. Nur in seltenen Fällen wird das Ebola-Virus über Husten verbreitet. Eine erkrankte Person gilt so lange als ansteckend, wie Symptome bestehen. Besonders gefährdet für eine Infektion sind Angehörige oder das Pflegepersonal von Ebola-Infizierten. Ein besonders umsichtiger Umgang ist auch mit an Ebola verstorbenen Personen und beim Begräbnis ratsam. Dasselbe gilt auch für Personen, die eine Infektion mit dem Ebola-Virus überstanden haben. Nach 61 Tagen nachdem die Symptome und die Erkrankung abgeklungen sind, konnte das Ebola-Virus noch immer in der Samenflüssigkeit männlicher Betroffener nachgewiesen werden.

Ansteckungsgefahr auf Reisen

Laut Experten besteht kein erhöhtes Risiko für Menschen, die in Ebola-Gebiete reisen. Ausschließlich Personen, die einen engen Kontakt mit einem Infizierten haben, sind gefährdet. Trotz allem sollten sich Urlauber vor dem Antritt der Reise über die tagesaktuelle Gesundheitslage im Urlaubsland informieren.

Durch welche Symptome macht sich das Ebola-Virus bemerkbar?

Beim Ebola-Virus beträgt die Inkubationszeit zwischen 2 und 21 Tage. Zu den Symptomen von Ebola zählen folgende:

  • Kopfschmerzen, Gliederschmerzen,
  • hohes Fieber,
  • Übelkeit, Erbrechen,
  • Bindehautentzündungen,
  • Hautausschlag,
  • Störung der Nieren- und Leberfunktion.


Bereits wenige Tage nach dem Ausbruch von Ebola kann es zu schweren inneren sowie äußeren Blutungen kommen. Hierbei sind vor allem die Schleimhäute betroffen. Neben den Augen kann auch der Magen-Darm-Trakt und andere Organe involviert sein.

Im weiteren Ebola-Verlauf versagen in vielen Fällen unterschiedliche Organe. Zusätzlich kann es zu einer Enzephalitis, also einer Gehirnentzündung kommen, was die Überlebenschance des Patienten noch weiter verschlechtert. Schwere Ebola-Fälle verlaufen wie bei einem septischen Schock und enden nicht selten aufgrund von Herzversagen mit dem Tod.

Wie wird das Ebola-Virus diagnostiziert?

In den frühen Phase der Krankheit ist der Unterschied zwischen Ebolafieber und anderen Krankheiten wie Lassa-Fieber, Gelbfieber, Dengue-Fieber oder auch Malaria nur schwer zu erkennen. Liegt der Verdacht auf eine Infektion mit dem Ebola-Virus vor, muss der Patient frühzeitig isoliert werden, um die Übertragung auf andere Personen zu vermeiden.

Da sich das Ebola-Virus am sichersten im Blut nachweisen lässt, ist eine Blutentnahme unabdingbar. Nicht alle, sondern nur Labore mit der höchsten Sicherheitsstufen dürfen mit dem Ebola-Virus bzw. mit dem Probenmaterial von Personen mit Verdacht auf das Ebola-Virus arbeiten.

Wie wird das Ebola-Virus behandelt?

Bislang gibt es noch keine spezifische Behandlungsmethode gegen Ebola, darum sterben auch sehr viele an einer Infektion mit dem Virus. Ebenso wenig gibt es bisher standardisierte Empfehlungen, was die Therapie angeht. Zwar kann eine Behandlung mit einem antiviralen Medikament in Betracht gezogen werden, war allerdings bisher kaum erfolgreich.

Dennoch geben zwei recht neue Antikörper-Präparate Hoffnung. Nach dem jetzigen Stand der Ergebnisse können mit diesen Medikamenten etwa 90 Prozent der Patienten geheilt werden, sofern es frühzeitig verabreicht wird. Bislang ist das Medikament allerdings nur in den USA zugelassen. Für die europäischen Länder gibt es bisher noch keine Zulassung.

In diesen Ländern kann das Ebola-Virus ausschließlich symptomatisch therapiert werden. Nach Möglichkeit werden Betroffene im Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt. Die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit mit Elektrolyten ist essenziell. Bei drohendem Versagen der Organe muss sofort mit einem Organersatzverfahren begonnen werden.

Wie kann man dem Ebola-Virus vorbeugen?

In den europäischen sowie in einigen anderen Ländern wurden bereits zwei Ebola-Impfstoffe zugelassen. Die erste Zulassung erfolgte im Jahr 2019. Hierbei handelt es sich um einen Lebendimpfstoff, der erwachsenen Personen als Spritze in den Muskel verabreicht wird, also wie bei ganz vielen anderen Impfungen auch. Dieser Impfstoff hat keine Zulassung für Kinder bekommen. Sollte eine Person trotz erhaltener Impfung an Ebola erkranken, erlebt er im Regelfall einen weniger schweren Krankheitsverlauf.

Seit dem Juli 2020 ist in den europäischen Ländern eine Kombinationsimpfung zugelassen. Diese besteht aus zwei verschiedenen Vektorimpfstoffen und wird in zwei Dosen gespritzt. Diese Impfung gegen das Ebola-Virus ist auch für Kindern zugelassen.

Den Kontakt zum Ebola-Virus zu vermeiden, stellt immer noch die sicherste vorbeugende Maßnahme dar.

Ist das Ebola-Virus meldepflichtig?

Um größere Ausbrüche des Ebola-Virus vermeiden zu können, ist ein funktionierendes Frühwarnsystem unabdingbar. Darum sind in Deutschland, der Schweiz und in Österreich selbst schon Verdachtsfälle unter der Nennung des Patientennamens an das Gesundheitsamt zu melden.