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Was ist das Echovirus?

Echoviren gehören zur Familie der Enteroviren, welche hauptsächlich Hautausschläge, gastro-intestinale Infektionen, neurologische sowie grippeähnliche Symptome und Beschwerden hervorrufen. Die unbehüllten, sphärischen RNS-Echoviren, werden zu den Picornaviridae gezählt, wobei sie in 27 Serotypen unterschieden werden können. Neben den Rhinoviren sind die Echoviren, die Virusart, die bei Menschen am häufigsten auftritt.

Wo kommt das Echovirus vor?

Die Echoviren sind auf der ganzen Welt verbreiten. Jedoch in Ländern mit einer geringeren sozialen Infrastruktur, geringeren Hygienemaßnahmen und kontaminiertem Wasser, sind Echo-Viren besonders häufig anzutreffen. In Ländern mit mildem Klima treten Infektionen durch diese Viren vorwiegend im Sommer und im Herbst auf.

Wie wird das Echovirus übertragen?

Echoviren haben die Eigenschaft fast alle Körperzellen befallen zu können, jedoch erfolgt eine Übertragung des Virus in erster Linie über den fäkal-oralen Weg (Schmierinfektion). Hierbei spielen eine mangelnde Hygiene, also verunreinigte Hände, eine essenzielle Rolle. Betroffene scheiden wochenlang das Virus mit dem Stuhl aus. Doch auch auf Gegenständen können die Echoviren problemlos eine lange Zeit überleben und ansteckend sein.

Echoviren können allerdings auch per Tröpfcheninfektion, also über die Atemwege, übertragen werden. Nach dem Vermehren der Viren im Magen-Darm-Trakt breiten sich die Viren im gesamten Körper aus und können das zentrale Nervensystem, die Milz, die Leber, das Knochenmark, sowie Lungen und Herz befallen.

Welche Inkubationszeit hat das Echovirus und wie lange ist man ansteckend?

Die Zeit zwischen Ansteckung und Beginn der ersten Symptome beläuft sich auf einen Zeitraum zwischen 3 und 7 Tagen bis zu 25–35 Tage. In den ersten Wochen ist der Betroffene hochansteckend. Doch auch nach Abklingen der Symptome sind weiterhin die empfohlenen Hygienemaßnahmen einzuhalten, dass die Echo-Viren noch vielen Wochen über den Stuhl ausgeschieden werden.

Welche Erkrankungen werden durch das Echovirus verursacht?

Die Echoviren können für eine ganze Vielzahl an Erkrankungen als Ursache in Betracht gezogen werden. Die häufigsten durch Echo-Viren verursachte Erkrankungen sind folgende:

  • Atemwegserkrankungen, Sommergrippe,
  • Aseptische Meningitis,
  • Myokarditis und Perikarditis
  • Epidemische Pleurodynie,
  • Herpangina,
  • Hand-Mund-Fuß-Krankheit,
  • Akute hämorrhagische Konjunktivitis bzw. nicht eitrige Konjunktivitis,
  • Polyneuritis, Polyradikulitis,
  • Poliomyelitis.

Durch welche Symptome macht sich das Echovirus bemerkbar?

In der Regel spüren Menschen mit einem gesunden und stabilen Immunsystem überhaupt keine Beschwerden oder Symptome, da ein gesundes Immunsystem eine Infektion mit den Viren problemlos abwehren und bekämpfen kann. Hat ein Betroffener einmal eine Infektion mit den Echoviren überstanden, entwickelt er eine Immunität gegen das typenspezifische Virus. Sollte es zu Beschwerden kommen, handelt es sich oft um Symptome wie Fieber, Hautausschlag und grippeähnlichen Begleiterscheinungen. Als weitere Symptome werden häufig Reizhusten, und Halsschmerzen angegeben.

Vor allem Kinder und Kleinkinder reagieren auf eine Infektion mit dem Echovirus besonders reizbar. Bei Säuglingen endet eine Infektion nicht selten tödlich, wenn eine Therapie zu spät eingesetzt wird oder die Infektion unentdeckt bleibt. Das liegt daran, dass ein so junger Körper noch nicht ausreichend Antikörper bilden konnte und weil die Echoviren vorzugsweise die Leber oder das Herz befallen.

Wie wird das Echovirus diagnostiziert?

Liegt ein milder Krankheitsverlauf vor, ist im Einzelfall kein gezielter Nachweis notwendig. Bei schwereren Verläufen und bei Häufung der Krankheitsfälle in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kitas kann Material zum Viren-Nachweis in ein Labor gesendet werden. Echoviren können im Rachenspülwasser, im Stuhl oder auch im Liquor nachgewiesen werden, wobei die Trefferquote im Stuhl am höchsten ist, denn der ursächliche Erreger lässt sich meist in Stuhlproben nachweisen. Besteht der Verdacht, dass Echoviren eine Meningitis verursacht haben, können die Erreger im Liquor nachgewiesen werden. Gleichzeitig werden allerdings Echoviren auch über den Stuhl ausgeschieden. Dadurch wird eine Untersuchung von Liquor und Stuhl notwendig. Liegt eine akute Erkrankung vor, erfolgt der Erregernachweis mit einem PCR-Test. Um die Typisierung des Echovirus durchführen zu können, werden Zellkulturen zur Anzucht angesetzt.

Wie wird das Echovirus behandelt?

In der Regel verschwindet eine Infektion mit Echo-Viren nach wenigen Tagen wieder von selbst und ohne notwendige Therapie. Daher wird, wenn es nötig sein sollte, rein symptomatisch mit Analgetika und Antipyretika behandelt. Ein schwerer Krankheitsverlauf kann jedoch über mehrere Wochen oder sogar länger andauern. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch keine antiviral wirksame Medikamente gegen das Echovirus verfügbar.

Welche langfristigen Komplikationen können durch das Echovirus auftreten?

Im Regelfall heilt eine Infektion mit dem Echovirus problemlos aus und es entstehen keine langfristigen Folgen oder Komplikationen. Anders sieht es aus, wenn eine Enzephalitis oder Myokarditis durch Echo-Viren ausgelöst wurde, dann kann mitunter eine langfristige Therapie oder sogar Langzeitpflege notwendig werden. Normalerweise gibt es keine langfristigen Komplikationen.

Wie kann man dem Echovirus vorbeugen?

Um einer Infektion mit den Echoviren vorbeugen oder eine Ausbreitung verhindern zu können, ist eine sorgfältige Händedesinfektion unabdingbar. Das bedeutet, man sollte regelmäßig die Hände mit warmem Wasser und Seife waschen und danach desinfizieren. Man sollte den Kontakt zu einer Person, die infiziert ist, so gut wie möglich vermeiden. Auf Säuglingsstationen und Neugeborenenstationen gelten die Regeln der effizienten Krankenhaushygiene, das heißt sorgfältige Händedesinfektion, regelmäßiger Kittelwechsel, Windelhygiene und bei Verdacht oder Vorliegen eines infizierten Säuglings, die Isolation. Einzelne Nachweise des Echovirus müssen laut Infektionsschutzgesetz nicht gemeldet werden. Sollten sich jedoch die Nachweise häufen, ist eine Meldung durch den Leiter des Labors an das zuständige Gesundheitsamt rauszugeben