Was ist Exanthema subitum?
Exanthema subitum wird auch als Drei-Tage-Fieber bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine, in der Regel, harmlose Infektion mit dem Humanen Herpesvirus 6, kurz HHV-6 und dem Humanen Herpesvirus 7, kurz HHV-7. Meist tritt das Drei-Tage-Fieber bei Babys oder Kindern zwischen dem sechsten Monat und zwei Jahren auf. So gut wie alle Kinder sind bis zu ihrem dritten Lebensjahr mit diesen Viren in Kontakt gekommen. Von Saisonalität kann keine Rede sein, denn das Virus kommt das ganze Jahr über vor.
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es bei Exanthema subitum?
Die Ursache, also die ursächlichen Erreger des Drei-Tage-Fiebers sind die Humanen Herpesviren Typ 6 und Typ 7. Beim HHV-6 gibt es als Untergruppe die Serotypen A und B. Bei nur etwa zehn bis 30 Prozent der Infektionen, sind die HHV-7 der Auslöser. Das Drei-Tage-Fieber, welches durch HHV-6 ausgelöst wird, kommt bei den meisten Babys etwa um den neunten Lebensmonat vor. Das Drei-Tage-Fieber, das durch HHV-7 ausgelöst wird, kommt erst deutlich später, nämlich etwa im 26. Lebensmonat vor.
Wie ansteckend ist Exanthema subitum?
In den meisten Fällen wird das Herpesvirus, egal ob Typ 6 oder Typ 7, über den Speichel von Mensch zu Mensch übertragen. Somit gilt das Drei-Tage-Fieber als enorm ansteckend. Über den Weg der Tröpfcheninfektion, durch Sprechen, Husten oder Niesen, verbreiten sich die Viren rasant über die Luft. Auch gesunde Erwachsene oder Kinder gelten als mögliche Überträger, wenn sie mit dem Virus in Kontakt kamen. In den allerwenigsten Fällen ist eine Infektion über Bluttransfusionen, Organtransplantationen oder Muttermilch möglich.
Die Inkubationszeit beträgt etwa fünf bis fünfzehn Tage. In manchen Fällen auch 17 Tage. Nach etwa 3 Tage, wie der Name schon vermuten lässt, verschwindet nicht nur das Fieber wieder, sondern auch der Hautausschlag. Ab dem Zeitpunkt gilt das Kind nicht mehr als ansteckend.
Durch welche Symptome macht sich Exanthema subitum bemerkbar?
Als typische Krankheitszeichen werden plötzlich auftretendes Fieber von 39 Grad bis über 41 Grad angegeben. Das Fieber bleibt größtenteils für drei Tage bestehen und sinkt dann wieder. Bei manchen Kindern hält sich die hohe Körpertemperatur auch bis zu fünf Tage.
Hautausschlag
Bei etwa 25 % der betroffenen Kinder, kommt es zu einem fein fleckigen Ausschlag am ganzen Körper. Dieser tritt dann auf, wenn das Fieber abklingt. Vor allem sind der Nacken und der Körperstamm übersät mit dem Exanthem. In vielen Fällen werden die Flecken auch großfleckig, weil sie sich vereinen. Im weiteren Verlauf ist es möglich, dass sich der Ausschlag ausbreitet und auch die Beine und Arme befällt. Auch der Gaumen und die Schleimhäute können davon betroffen sein. Bei den meisten Patienten verschwindet der Hautausschlag so schnell wieder, wie er auftrat. Im Höchstfall vergehen zwei Tage.
Nicht nur das Fieber und der Hautausschlag sind Krankheitszeichen bei Exanthema subitum. Auch folgende Symptome können begleitend auftreten:
- Gerötete Trommelfelle,
- Lidschwellungen,
- Husten,
- Darmentzündung,
- Vorgewölbte Fontanelle beim Säugling,
- Schwellung der Halslymphknoten.
Welche Komplikationen können durch Exanthema subitum entstehen?
Bei vielen Kindern, etwa bei einem Drittel der Betroffenen, führt das hohe Fieber, während der Erkrankung zu einem Fieberkrampf. Das Kind zuckt mit den Beinen und Armen und wird ohnmächtig. Ein Fieberkrampf sieht erst einmal schlimm aus, hört aber in der Regel nach ein paar Minuten wieder auf. Spätfolgen bleiben nicht. Trotz allem sollte nach einem Fieberkrampf ein Kinderarzt aufgesucht werden. In manchen, aber seltenen Fällen kann es während des Drei-Tage-Fiebers zu schweren Komplikationen wie Lungenentzündungen, Leberentzündungen, Netzhautentzündungen oder gar Hirnhautentzündungen kommen.
Wie wird Exanthema subitum diagnostiziert?
Jedes Kind, das unter hohem Fieber mit unklarer Ursache leidet, sollte dringend bei einem Kinderarzt vorgestellt werden. Hierbei ist es essenziell, dass frühzeitig schon ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Damit der Arzt feststellen kann, ob das Drei-Tage-Fieber vorliegt, wird er zuerst die Anamnese erheben. Danach erfolgt die körperliche Untersuchung des Kindes. Verläuft die Erkrankung Exanthema subitum charakteristisch ab, kann sie leicht an den Symptomen diagnostiziert werden. Bei etwa einem untypischen Verlauf des Drei-Tage-Fieber wird der Arzt zur genauen Diagnostik Blut entnehmen und im Labor untersuchen lassen. Exanthema subitum lässt sich anhand von IgM-Antikörpern mit entsprechendem Test zweifelsfrei nachweisen. Der Nachweis von HHV-6 kann mithilfe eines PCR-Tests im Urin, Blut, Nervenwasser und Speichel erfolgen.
Es ist allerdings wichtig zu beachten, dass die Symptome immer mit dem Verdacht oder dem positiven Befund übereinstimmen, denn Menschen, die die Erkrankung schon einmal hatten, können ebenfalls Spuren des Virus in sich tragen.
Wie wird Exanthema subitum behandelt?
Hier erfolgt eine rein symptomatische Therapie. Sollte das Fieber des Kindes die 38,5 Grad Marke überschreiten, können Wadenwickel oder Bauchwickel helfen, die Temperatur zu senken. Nach Absprache mit einem Kinderarzt dürfen auch fiebersenkende Mittel wie Paracetamol-Zäpfchen gegeben werden. Doch auch das Tragen von weniger Kleidung kann helfen, das Fieber etwas zu senken. Essenziell ist, dass das Kind ausreichend trinkt, um eine Dehydrierung vorbeugen zu können.
Kommt es zu einem Fieberkrampf, ist dies meist die Folge des schnellen Temperaturanstiegs. Das Kind sollte in solch einem Fall auf den Boden gelegt werden. So kann es ungehindert atmen und sich am wenigsten verletzen. Auch wenn der Anfall nur von kurzer Dauer war und sich das Kind auch wieder erholen konnte, sollte sofort ein Arzt angerufen werden. In manchen Fällen wird empfohlen, das Kind stationär im Krankenhaus behandeln zu lassen.
Besteht für Exanthema subitum eine Meldepflicht?
Laut Infektionsschutzgesetz besteht für das Drei-Tage-Fieber keine Meldepflicht.
Es wird allerdings empfohlen, während der Krankheitsphase keine Einrichtungen wie Kindergärten oder Kindertagesstätten zu besuchen.