Was ist Gürtelrose?
Gürtelrose ist eine Erkrankung, welche durch das Varizella-Zoster-Virus, kurz VZV, verursacht wird. Neben der Gürtelrose ist dieses Virus auch ursächlich für Windpocken. Meist treten diese als Erstinfektion mit dem Virus auf. Das bedeutet, dass eine Person, die sich zum allerersten Mal mit dem VZV ansteckt, Windpocken erleidet. Nach dem Ausheilen der Krankheit verbleibt jedoch das Virus ein Leben lang im Körper und kann im Laufe des weiteren Lebens als sogenannte Gürtelrose wieder ausbrechen.
Wie ansteckend ist Gürtelrose?
Die Gürtelrose können Menschen nur dann bekommen, wenn sie bereits Windpocken hatten. Es handelt sich hier um denselben Erreger. Dies ist essenziell zu wissen, wenn es um die Gefahr der Ansteckung bei Gürtelrose geht. Letztlich ist aber die Infektiosität der Windpocken entscheidend und diese ist sehr hoch. Von 100 infektiösen Menschen erkranken mindestens 90 andere Personen, wenn sie Kontakt zu einem ansteckungsfähigen Betroffenen hatten. Hat man selbst allerdings noch nie die Kinderkrankheit Windpocken gehabt, ist man auch für eine Ansteckung mit dem VZV nicht gefährdet.
Wie lange ist Gürtelrose ansteckend?
Patienten, die eine Gürtelrose entwickeln, sind ab dem Moment des Auftretens der charakteristischen Hautbläschen bis zu deren Verkrustung hoch ansteckend. In der Regel dauert die bis zu sieben Tage. Windpocken hingegen sind bereits nach ein bis zwei Tage nach dem Beginn des Hautausschlages ansteckend. Die Gefahr der Ansteckung besteht auch bis zum vollständigen Verkrusten der Hautbläschen. Bei Windpocken dauert das ebenfalls etwa sieben Tage.
Wie macht sich Gürtelrose bemerkbar?
Symptome einer Gürtelrose lassen sich nicht vereinheitlichen, denn von Fall zu Fall variieren sie. Vor allem kommt es hierbei auch immer auf den Schweregrad des Ausbruchs an. Meistens allerdings folgen die Symptome einem bestimmten Muster.
Es treten in der frühen Phase noch keine sonderlichen Beschwerden oder spezifische Symptome auf. Betroffene klagen über Krankheitszeichen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit oder auch leichtes Fieber. Am betroffenen Bereich der Haut, kann es zu Missempfindungen, wie Kribbeln, kommen. Nach zwei bis drei Tagen geht das Kribbeln dann in Schmerz über und der charakteristische Gürtelrose-Ausschlag entsteht.
Schmerzen können vor, während oder auch noch nach dem Ausschlag vorhanden sein. Die VZV greifen bei der Gürtelrose die Nerven an und dadurch kommt es zu neuropathischen Schmerzen. Meist äußern sich diese Beschwerden durch Stechen oder Brennen. Betroffenen berichtet von sehr starken Schmerzen während der Gürtelrose. Selbst nach dem Ausheilen des Aufschlages klagen viele noch über eine post-herpetische Neuralgie.
Das typische Zeichen der Gürtelrose, stellt der charakteristische Ausschlag mit Hautbläschen dar, welcher auch Zoster genannt wird. Vorwiegend beginnt dieser Ausschlag mit einer Rötung der betroffenen Hautstelle und der Bildung von kleinen Knötchen. Diese verändern sich binnen weniger Stunden zu juckenden Hautbläschen. Die Bläschen sind zu Beginn mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die mit der Zeit aber eintrübt. Diese Phase hält ca. fünf Tage an, danach platzen die Bläschen auf und trocknen nach etwa 10 Tagen vollständig aus. Dabei werden gelbliche Krusten gebildet, mit deren Abfallen letztlich auch der Hautausschlag verschwindet. Insgesamt kann gesagt werden, dass eine Gürtelrose zwischen zwei und vier Wochen anhält.
Wie wird Gürtelrose diagnostiziert?
Meist gehen Betroffene mit dem Verdacht auf Gürtelrose zum Hautarzt oder zum Hausarzt. Der Arzt kann aufgrund des Krankheitsbildes relativ schnell die Diagnose stellen, denn die Art der Symptome und der Verlauf der Krankheit sind typisch für eine Zweiterkrankung durch das VZV. Um eine andere Erkrankung mit ähnlichen Symptomen ausschließen zu können, gibt es zwei Wege für einen sicheren Nachweis:
- Direkter Nachweis: Das Virus kann mithilfe eines Wund-Abstriches direkt nachgewiesen werden. Mit einem PCR-Test oder einer speziellen Zellkultur.
- Indirekter Nachweis: Hierbei wird das Blut des Betroffenen auf Antikörper gegen das VZV untersucht. Sollte das Gehirn betroffen sein, wird eine Untersuchung des Liquor notwendig.
Wie wird Gürtelrose behandelt?
Die Beschwerden können mit Medikamenten gelindert werden. Gegen die Schmerzen können Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Zudem haben diese eine fiebersenkende Wirkung. Sollte der Bedarf bestehen, können stärkere schmerzstillende Medikamente vom Arzt verschrieben werden. Der Hautausschlag kann mit Tinkturen oder Salben behandelt werden, um den Juckreiz erträglicher zu machen. Bestimmte Medikamente können auch das Austrocknen der Hautbläschen beschleunigen. Neben diesen symptomatischen Maßnahmen kommen auch ursächliche zum Einsatz. Der Betroffenen erhält ein antiviral wirksames Medikament, um den Virus zu bekämpfen.
Durch was kann Gürtelrose ausgelöst werden?
Im Normalfall kann das körpereigene Immunsystem die Viren hervorragend in einem inaktiven Zustand halten. Wird die Immunabwehr allerdings geschwächt, erwachen die Erreger und lösen eine Gürtelrose aus. Die folgenden Risikofaktoren sind hauptursächlich für solch eine Lücke in der Immunabwehr:
- psychische Belastungen und großer Stress,
- zu hohe Dosen an UV-Strahlung,
- Infekte, welche der Gürtelrose vorausgehen,
- AIDS: bestimmte Zellen des Immunsystems werden durch das HI-Virus zerstört, dies führt wiederum zur Schwächung des Immunsystems,
- eine durchgeführte Chemotherapie zur Bekämpfung von Krebs,
- Immun-Suppressiva, welche die Abwehrkräfte des Körpers reduzieren,
- angeborene Immun-Defekte.
Wie kann man Gürtelrose vorbeugen?
Menschen, die sich noch nie mit dem VZV angesteckt haben, können sich impfen lassen. Diese schützt vor der Kinderkrankheit Windpocken, als auch vor einer nachfolgenden Gürtelrose. Mittlerweile ist auf dem Markt sogar eine Impfung gegen Gürtelrose verfügbar. Diese senkt das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Anders als der bisher verwendetet Lebend-Impfstoff, besteht dieser aus abgetöteten Erregern.
Wie stehen die Prognosen bei Gürtelrose?
Bei Gürtelrose stehen die Prognosen im Allgemeinen ausgezeichnet. Etwa bei zwei Drittel der Patienten heilt die Erkrankung ohne Komplikationen aus. Im Normalfall erkrankt ein Mensch nur ein einziges Mal an Gürtelrose. Prinzipiell ist allerdings eine mehrmalige Reaktivierung des Virus im Körper möglich, da selbst die antivirale Therapie nur die Vermehrung des Virus hemmen, aber nicht abtöten kann.