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Hepatitis Viren treten in unterschiedlichen Formen auf, sie werden alphabetisch klassifiziert als Hepatits A Virus (HAV), Hepatitis B Virus (HBV) , Hepatitis C Virus (HCV), Hepatitis D Virus (HDV) und Hepatitis E Virus (HEV).

Beim Hepatitis C Virus handelt es sich um ein behülltes einzelsträngiges RNA Virus mit positiver Polarität (ss+ RNA), welches bis heute die einzige bekannte RNA Virus, welches eine chronische Erkrankung verursachen kann.

Hepatitis C zählt wohl zu den bekanntesten Hepatits Viren, obwohl eine Infektion mit Hepatits A um einiges häufiger auftritt (diese Form der Hepatitis ist jedoch weniger bedrohlich).

1989 konnte das Virus mit gentechnischen Methoden identifiziert werden.

Die Entdecker Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice erhielten für diese Errungenschaft im Jahr 2020 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

Übertragung:

Das Hepatitis C Virus wird über das Blut weitergegeben.

Das bedeutet, jemand muss in direkten Kontakt mit infiziertem Blut kommen, um sich mit der Krankheit anzustecken.

Zur besonders gefährdeten Gruppe gehören jene Drogensüchtigen, die sich die Drogen intravenös verabreichen, beispielsweise Heroin.

Oft kommt es zum Austausch von Spritzen und mehrmaligen verwenden von Spritzen, ohne diese sachgemäß zu reinigen, wodurch sich das Virus an der Spritze festsetzt und jemand anderen infizieren kann.

Nicht nur der Konsum mit Spritzen erhöht das Risiko einer Ansteckung, auch bei der mehrfachen Verwendung eines nasalen Röhrchens zum Schnupfen von Drogen besteht eine Ansteckungsgefahr.

Bereits bei einer kleinsten Nasenverletzung, kann man das Röhrchen mit dem Virus kontaminieren. Wird dieses dann weitergegeben, kann das Virus wiederum in kleinste Verletzungen in der Nase eindringen und sich festsetzen.

Auch über Tätowierungen und Piercings kommt es immer wieder zu Infektionen, weil verunreinigte Instrumente verwendet wurden.

In früheren Jahren (vor 1990) kam es immer wieder vor, dass das Virus mit einer Bluttransfusion übertragen wurde, inzwischen wird gespendetes Blut jedoch unter anderem auf das Hepatitis Virus untersucht, das Risiko kann zwar nicht vollständig ausgeschlossen, aber immerhin auf unter 1% reduziert.

Eher selten, aber durchaus im Bereich des Möglichen ist die Übertragung über den Geschlechtsverkehr. Vor allem beim Analverkehr ist das Risiko auf eine Übertragung erhöht, da es hier an den ehesten zu kleinen, unbemerkten Verletzungen kommen kann.

Auch andere sexual Praktiken, die das Risiko einer Schleimhautverletzung mit sich tragen, erhöhen das Risiko einer Ansteckung.

Die Übertragung eines Hepatitis C Virus einer Trägerin auf deren Kind bei der Geburt wird auf unter 5 % geschätzt, besteht eine Koinfektion mit HIV, steigt dieses Risiko auf ca. 14 %.

Verlauf von Hepatitis C:

Nach einer Inkubationszeit von 20 – 60 Tagen kommt es zum Ausbruch der Krankheit Hepatitis C.

Mögliche Symptome, die auftreten können, sind einem grippalen Infekt sehr ähnliche.

Es kann sich um Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen handeln.

Es kann auch ein Druckgefühl und ein Spannungsgefühl im rechten Oberbauch auftreten.

Zu einer Gelbsucht kommt es in dieser Phase nur in seltenen Fällen. Diese färbt den Stuhl lehmfarben und den Urin sehr dunkel.

Da die Symptome in der Akutphase sehr schwach ausgeprägt sind oder diese Phase völlig symptomfrei verläuft, wird die Erkrankung entweder gar nicht bemerkt, oder fälschlicherweise als grippaler Infekt diagnostiziert.

Das Virus kann sich ungehindert vermehren und geht bei ca. 70 % der Infektionen von der Akutphase in einen chronischen Verlauf über.

Bleibt die Infektion unbehandelt, kommt es zu einem Langzeitverlauf, was nach ungefähr 20 Jahren zu einer Leberzirrhose führen kann.


Wieso zählt das Hepatitis C Virus zu den Onkoviren?

Das Hepatits C Virus löst eine Hepatitis C Erkrankung aus. Verläuft die Erkrankung chronisch, kann sich eine Leberzirrhose entwickeln.

Durch die Leberzirrhose erhöht sich das Risiko deutlich, an einem Leberkarzinom zu erkranken.

Wie kann ich mich gegen das Hepatitis C Virus schützen?

Zurzeit ist keine aktive Immunisierung gegen das Virus mittels einer Impfung möglich, darum muss man sich auf andere Art und Weise dagegen schützen.

Da das Virus über das Blut übertragen wird, muss man darauf achten, dass man nicht mit infiziertem Blut in Kontakt kommt.

Möchte man sich Piercings oder Tattoos stechen lassen, sollte man unbedingt auf die Reinlichkeit des Studios achten.

Für Drogensüchtige ist es wichtig, keine gebrauchten Spritzen oder Nasenröhrchen zu verwenden.

Viele Organisationen, die mit drogensüchtigen Klienten arbeiten, bemühen sich darum, reine Spritzen zur Verfügung zu stellen, und auch alte Spritzen korrekt zu entsorgen.

Auch wenn das Hepatitis C Virus eher selten durch Geschlechtsverkehr übertragen wird, ist das Risiko dennoch gegeben, daher ist es wichtig immer auf „Safer Sex“ zu achten.

Vor allem bei häufig wechselndem Sexualpartner und One-night Stands, ist es wichtig Kondome, zu verwenden, nicht nur um eine Infektion mit Hepatitis C zu vermeiden, sondern auch als Schutz vor anderen Geschlechtskrankheiten oder dem HI Virus.

Wie kann ich eine Infektion mit dem Hepatitis C Virus erkennen?

Da die Akutphase mit grippeähnlichen Symptomen oder völlig symptomfrei verläuft, lässt sich eine Hepatitis C Infektion nur durch die Symptome nicht feststellen, aufgrund der leichten Symptomatik meistens nicht einmal vermuten.

Nur ein Bluttest kann Aufschluss darüber geben, ob man an einer Hepatitis C erkrankt ist.

Ist man im medizinischen Bereich tätig, oder kommt beruflich in Kontakt mit Drogensüchtigen, ist es empfehlenswert immer wieder einmal einen Bluttest machen zu lassen, damit man im Falle einer Infektion frühzeitig behandelt werden kann.

Auch bei wechselnden Sexualpartnern oder One-Night-Stands sollte man einen Test durchführen lassen.

Da es keine Impfung gegen Hepatitis C gibt, ist es ganz besonders wichtig, sich an Schutzmaßnahmen zu halten, um eine Infektion zu verhindern.

Zählt man zur Risikogruppe aufgrund der Berufswahl, Drogenkonsum oder Sexualverhalten, sollte man als zusätzlich Schutzmaßnahme immer wieder einen Test durchführen lassen, nur so kann eine Infektion garantiert ausgeschlossen werden.

Bei der Blutuntersuchung wird untersucht, ob sich im Körper Antikörper gegen das Hepatitis C Virus gebildet haben. Im Falle einer Infektion sind diese nach ca. sieben – acht Wochen nach der Ansteckung nachweisbar.


Was passiert, wenn ich mich am Hepatitis C Virus infiziere?

10-15 % der akuten Hepatitis verheilen ohne Behandlung, ist dies nicht der Fall, wird die akute Hepatitis mit antiviralen Medikamenten behandelt. Auch die chronische Hepatitis wird mit antiviralen Medikamenten behandelt, mithilfe derer ein weiteres Fortschreiten der Krankheit und eine daraus resultierende Krebserkrankung verhindert werden soll.