Was ist das Hepatitis Typ B -HBV-Virus?
Die Hepatitis B ist eine infektiöse Leberentzündung, die durch das Hepatitis Typ B -HBV-Virus ausgelöst wird. Das Hepatitis B Virus gehört mit zu dem ansteckendsten Erreger für Krankheiten, die es überhaupt gibt. Die Infektiosität ist bis zu 100-mal höher als im Vergleich zum HI-Virus, dem Erreger von AIDS. Die Hepatitis B verläuft in den meisten Fällen langwierig und schwer, in akuten Fällen sogar oft tödlich. Es können sich chronische Verläufe entwickeln, welche lebensbedrohende Schäden der Leber verursachen.
Die Hepatitis B ist hoch ansteckend. Die Übertragung geschieht in den meisten Fällen über das Blut. Doch auch in einer geringeren Menge findet es sich ebenfalls im Samen, Scheidenflüssigkeit, Urin, Muttermilch und sogar Tränen wieder. Besonders häufig und schnell überträgt es sich beim Sex, egal ob oral, vaginal oder anal. Sollte Blut im Spiel sein, erhöht sich das Risiko natürlich um ein vielfaches.
Um eine Ansteckung zu verursachen, genügt bereits eine kleine Menge aus, welche über noch so kleine Verletzungen der Schleimhaut oder Haut in den Körper eindringen kann. Wenn Drogen im Spiel sind, bei denen gemeinsame Spritze und Zubehör, wie Filter, Tupfer, Löffel und Röhrchen, genutzt werden, ist das Risiko ebenfalls enorm. Ebenso stellen gemeinsam benutzte Zahnbürste, Nagelscheren, Rasierer und nicht sterile Geräte beim Tätowieren und Piercen eine Gefahrenquelle dar. Das Hepatitis Typ B -HBV-Virus kann in der Schwangerschaft während der Geburt oder auch beim Stillen auf das Kind übertragen werden.
Wie hoch ist das Risiko, sich mit dem Hepatitis Typ B -HBV-Virus anzustecken?
In Deutschland haben etwa 500.000 das Hepatitis B Virus im Körper und gelten somit als Virusträger und potenzielle Überträger. Davon sind rund 5 % Kinder. Die allermeisten Infektionen kommen zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr vor. Hierbei liegt die Hauptursache in den Sexualkontakten.
Durch welche Symptome macht sich das Hepatitis Typ B -HBV-Virus bemerkbar?
Die Symptome einer Hepatitis B sind folgende:
- Appetitlosigkeit,
- Übelkeit und Erbrechen,
- In vielen Fällen auch Gelbsucht.
Die
Erkrankung kann mehrere Wochen dauern, wenn nicht sogar Monate. Von
etwa 100–200 Menschen stirbt einer an den Folgen der Hepatitis B.
Wie wird das Hepatitis Typ B -HBV-Virus diagnostiziert?
Die Diagnose wird anhand eines Nachweises über HBsAg und Anti-HBc serologisch im Blut gestellt
Wie wird das Hepatitis Typ B -HBV-Virus behandelt?
Liegt eine akute Hepatitis B vor, werden meist die Symptome behandelt. In sehr schweren Fällen, in denen man mit einem Leberausfallkoma rechnen muss, ist eine Verabreichung von Medikamenten, die die Vermehrung des Virus behindern, notwendig. Jeder, der an einer akuten Hepatitis B leidet, sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten, sich körperlich schonen, Medikamente und Lebensmittel meiden, welche die Leber belasten und natürlich gänzlich auf Alkohol verzichten.
Handelt es sich um eine chronische Form des Hepatitis B, kann Interferon-Alpha und Peg-Interferon-Alpha 2a oder 2b eingesetzt werden. Bei nicht gerade wenigen Patienten zeigen sich allerdings schwere Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen, grippeähnlichen Symptomen, Depressionen, Haarausfall und Gewichtsverlust. Der größte Vorteil einer Interferon-Therapie ist, dass sie zeitlich auf maximal 48 Wochen begrenzt ist. Auf die Therapie reagieren etwa 30 % der Betroffenen mit einer sinkenden Virusvermehrung und einer Normalisierung ihrer Leberwerte. Größtenteils verschwinden die Nebenwirkungen komplett, sobald das Interferon abgesetzt wird. Verlaufskontrollen sind während der Therapie essenziell, um zu sehen, ob die Therapie anspricht. Sollte das nicht der Fall sein oder es kommt zu einem schlechten Verlauf, wird die Behandlung gestoppt und durch eine andere ersetzt.
Kommt es aufgrund einer akuten oder chronischen Hepatitis B zu einem Versagen der Leber, wird eine Lebertransplantation in Betracht gezogen. Meist bekommt der Patient die Leber eines Verstorbenen transplantiert. In manchen, jedoch seltenen Fällen kann eine Lebertransplantation mit einem Teil der Leber eines nahen Angehörigen durchgeführt werden. Nach diesem Prozess muss der Patient ein Leben lang Immunsuppressiva einnehmen, damit der Körper die transplantiere und somit fremde Leber nicht abstößt.
Welche Komplikationen können durch das Hepatitis Typ B -HBV-Virus verursacht werden?
Der Übergang von einer akuten Hepatitis B-Infektion in ein chronisches Stadium stellt die größte Gefahr dar. Das bedeutet, dass zwar die akute Erkrankung vorbeiging, das Virus sich jedoch lebenslang in die Leber eingenistet hat. Virusträger einer chronischen Hepatitis B bilden nicht nur eine hohe Ansteckungsquelle für andere Personen, sondern haben auch das Risiko an einer Leberzirrhose, Schrumpfleber oder an Leberkrebs zu sterben. Ganz besonders gefährdet sind Neugeborene, welche sich während der Schwangerschaft oder bei der Geburt über ihre Mutter anstecken.
Wie kann man sich vor dem Hepatitis Typ B -HBV-Virus schützen?
Der aller sicherste Schutz ist eine Hepatitis B-Impfung. Im Regelfall erfolgt diese zusammen mit einer Impfung gegen das Hepatitis A-Virus. Ganz besonders empfohlen ist die Impfung für folgende Personen:
- Homosexuelle Männer,
- Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern,
- Menschen mit chronischen Lebererkrankungen,
- Menschen, die Kontakt zu Hepatitis B-Patienten haben, wie Krankenhauspersonal oder Pflegepersonal),
- Menschen, die sich mit Spritzen Drogen verabreichen.
Wie stehen die Prognosen beim Hepatitis Typ B -HBV-Virus?
Die akute Hepatitis B heilt bei neun von zehn erwachsenen Menschen spontan und auch ohne jegliche Spätfolgen aus. Die überstandene Krankheit führt zu einem lebenslangen Schutz vor dem Virus. Nur bei ca. 10 % der Patienten, verläuft die Erkrankung schwer und in manchen Fällen sogar tödlich. Die akute Hepatitis B entwickelt sich bei etwa 10 % der Patienten zu einer chronischen Form. Für den chronischen Verlauf sind besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem anfällig. Eine pauschale Antwort darauf, wie die Lebenserwartung durch eine chronische Hepatitis B ist, gibt es nicht, denn das ist abhängig davon, ob es zu schweren Komplikationen wie Leberkrebs oder Leberzirrhose kommt. Zu etwa 90 % entwickelt sich die akute Hepatitis B bei Kindern zu einer chronischen Form.