Was ist Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2)?
Das Herpes Simplex Virus Typ 2 gehört zur Familie der Herpesviren und ist ein sogenanntes DNA-Virus. Es ist vorwiegend ursächlich für die Entstehung von Herpes genitalis. Hierbei entstehen juckende und brennende Bläschen im Bereich der Genitalien.
Welche Morphologie weist Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) auf?
Das Genom des Virus besteht aus einer linearen Doppelstrang-DNA. Es hat eine Größe von etwa 152 kB und befindet sich in einem Kapsid, welches ikosaedrisch ist und aus 162 Kapsomeren besteht. Das Herpes Simplex Virus 2 weist eine Hülle auf, die aus lipidhaltigem Membran besteht und zwischen dem Kapsid und der Hülle des Virus liegt das Tegumen.
Wie häufig kommt Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) vor?
Das Virus ist auf der ganzen Welt verbreitet. Rund 70 % der gesamten Weltbevölkerung tragen das Virus in sich, wobei Frauen etwas häufiger betroffen sind als Männer. Saisonale Schwankungen gibt es beim Herpes Simplex Virus 2 nicht.
Wie wird Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) übertragen?
Das Virus ist überwiegend im Genitalbereich anzutreffen und wird durch Kontakt zu infizierten Schleimhäuten übertragen, anal, genital und oral. Auch der Kontakt zu infizierter Haut sorgt durch die Schmierinfektion zu einer Übertragung und Ansteckung. Ebenfalls ist es möglich, dass eine infizierte Mutter bei der Geburt das Virus über die Schmierinfektion auf das Neugeborene überträgt. Eine Übertragung und Ansteckung des Herpes Simplex Virus 2 ist immer möglich, auch wenn keine Symptome erkennbar sind.
Durch welche Symptome macht sich Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) bemerkbar?
Bei einer Infektion mit dem Virus treten zunächst sehr unspezifische Symptome auf, erst im Verlauf der Krankheit entwickelt sich das charakteristische Symptom der Bläschenbildung. Typische unspezifische Symptome sind:
- Abgeschlagenheit,
- Unwohlsein,
- Fieber,
- Kopfschmerzen,
- Übelkeit.
An
den Stellen, an denen sich dann die charakteristischen Bläschen bilden,
kann es zu einem Brennen, zu Juckreiz und zu Schmerzen kommen.
Der eigentliche Ausbruch der Erkrankung geht dann mit den typischen Bläschen, die flüssigkeitsgefüllt sind, auf geröteter Haut, Hautschäden und Schwellungen einher. Es gibt keine genauen Herpesstadien, da die Übergänge fließend verlaufen. Nachdem die Bläschen aufgeplatzt sind, verkrusten sie und können gegebenenfalls wieder neue Bläschen bilden
Wie wird Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) diagnostiziert?
Ein Arzt erkennt anhand der Symptome und der Anamnese recht einfach und schnell einen Herpes. In den meisten Fällen reicht sogar ein Blick auf die betroffene Körperstelle. In manchen Fällen, besonders wenn eine Schwangerschaft vorliegt, ist es sinnvoll das Herpes Virus in einem Labor mittels entsprechenden Test, wie PCR oder Antikörpertest im Blut nachzuweisen. Dies ist essenziell, um zu vermeiden, dass andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome aufweisen, zu übersehen.
Wie wird Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) behandelt?
Das Herpes Simplex Virus Typ 2 ist nicht heilbar. Bei den meisten Patienten wird mit antiviralen Medikamenten und rein symptomatisch behandelt. Der Einsatz von antiviralen Medikamenten kann dafür sorgen, dass die Häufigkeit der Rezidiven verringert wird und die Dauer der Schübe reduziert werden. Das Virus zieht sich nach dem Ausheilen der Krankheit in die Nervenzellen zurück und bleibt dort ein Leben lang bestehen. Vor allem, wenn das Immunsystem geschwächt ist, wie bei einer Erkältung oder auch bei Patienten, die eine Immunschwächekrankheit haben, wird das Virus immer wieder aufs Neue reaktiviert und entwickelt die typischen Schübe. Doch auch psychische Belastungen, Depressionen und Stress können dafür ursächlich sein, dass das Immunsystem nicht richtig arbeitet und die Viren wieder ausbrechen und zu Rezidiven führen.
Welche Komplikationen können bei Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) auftreten?
Das Virus kann in seltenen Fällen zu Entzündungen im Gehirn führen, welche dann lebensbedrohlich sind und nicht selten zum Tode führe. Vor allem sterben häufig Neugeborene und Kleinkinder an dieser möglichen Komplikation, besonders wenn das Virus bereits bei der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Da ein Neugeborenes noch keine Abwehrkräfte entwickelt hat, kann das Immunsystem den Erreger nicht effektiv bekämpfen. Entwickelt sich eine Enzephalitis aufgrund der Herpesviren, führt dies oft zum Tod.
Wie kann man Herpes Simplex Virus 2 (HHV-2) vorbeugen?
Derzeit gibt es noch keine Impfung gegen das Herpes Simplex Virus 2. Doch folgende Maßnahmen können helfen, der Erkrankung vorzubeugen:
- Stress abbauen,
- Auf genügend Schlaf achten,
- Immunsystem stärken,
- Auf eine ausgewogene Ernährung achten.
Allgemeine Maßnahmen zur Vorbeugung:
- Liegt eine akute Phase der Erkrankung vor, sollte Geschlechtsverkehr nur mit Kondom stattfinden und auf Oralsex sollte verzichtet werden.
- Nichts, was mit den Bläschen in Kontakt stand, mit anderen Personen teilen. Nach Möglichkeit sollten Einwegtücher statt Handtücher und Waschlappen benutzt werden.
- Bläschen sollten weder berührt noch abgekratzt werden.
- Auf die allgemeine Hygiene sollte geachtet werden.
- Die Flüssigkeit aus den Bläschen sollten unter keinen Umständen in die Augen gelangen.
Bei Neugeborenen und Säuglingen ist besondere Vorsicht geboten:
- Stellt sich in der Klinik eine Erstinfektion bei einer Schwangeren heraus, sollte diese von anderen isoliert werden.
- Auf einer Neugeborenenstation muss eine effiziente Krankenhaushygiene eingehalten werden, dazu gehören unter anderem die richtige Händehygiene, Windelhygiene und der regelmäßige Kittelwechsel.
- Bei erneutem Ausbruch der Erkrankung muss der Infizierte auf eine strenge Händehygiene achten, am besten Hände mit Seife und lauwarmen Wasser waschen und danach desinfizieren.