Was ist ein Hirntumor?
Ein Hirntumor ist ein Tumor, der sich im Bereich des Gehirns, bzw. der Hirnhäute befindet. Ärzte unterscheiden dabei zwischen gutartigen (benign) und bösartigen (malign) Tumoren. Hirntumore können in jeder Alterskategorie auftreten und dabei sowohl Männer, Frauen als auch Kinder treffen. Nach derzeitigem medizinischen Stand gibt es für Hirntumore weder eine Früherkennung noch eine Vorsorge.
Was sind typische Symptome für einen Hirntumor?
Meistens äußert sich ein Hirntumor ohne vorherige Warnung und kann sich durch unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, (auffällige) Verhaltensänderungen, epileptische Anfälle, Übelkeit und Erbrechen oder Seh-, Sprach- oder Hirnleistungsstörungen bemerkbar machen. Diese Symptome treten sowohl bei bösartigen als auch bei gutartigen Tumoren auf. Einige Gehirntumore verursachen jedoch für längere Zeit überhaupt keine Beschwerden, weswegen sie lange unentdeckt bleiben.
Wie wird ein Hirntumor diagnostiziert?
Der Verdacht auf einen Hirntumor kann in der Regel nach einer neurologischen Untersuchung erhärtet werden. Um den Hirntumor letztendlich zweifelsfrei zu diagnostizieren, nutzen Mediziner eine Computertomografie (CT), bzw. eine Kernspintomografie (MRT). Ein CT bildet dabei durch Röntgenstrahlen das Gehirn in Schnittbildern ab und zeigt auf, ob es sich um einen Hirntumor oder beispielsweise eine Verkalkung oder eine Blutung handelt. Ein MRT ist im Gegensatz zu einem CT detailreicher und daher auch in der Lage kleinere Tumoren zu diagnostizieren.
Zur effektiven Behandlung eines Hirntumors ist es notwendig, eine feingewebliche Untersuchung des Tumors unter dem Mikroskop vorzunehmen. Dazu entnimmt der Neurochirurg mittels eines operativen Eingriffs oder einer Biopsie eine Gewebeprobe. Der Neuropathologe bestimmt daraufhin, ob es sich um einen gutartigen oder einen bösartigen Tumor handelt. Anschließend stellt der Neuropathologe fest, in welcher Abstufung der Tumor bösartig ist. Hierbei werden die folgenden vier Grade unterschieden:
- Grad I: Der Tumor ist gutartig und wächst langsam.
- Grad II: Der Tumor ist nicht mehr ganz gutartig.
- Grad III: Der Tumor ist bösartig.
Wie wird der Hirntumor behandelt?
Die Behandlungsmethode stimmt der Mediziner immer individuell auf den Patienten ab. Hierbei kommt es nicht nur auf den Grad des Tumors an, sondern auch darauf, wo genau sich der Tumor im Bereich des Gehirns gebildet hat. Je nach Fall kann der Tumor operativ entfernt wird oder mittels einer Chemo-, bzw. Strahlentherapie, eines TTF (elektrische Tumortherapiefelder), einer Immuntherapie oder einer Kombination aus verschiedenen Verfahren behandelt werden.
Die Heilungsaussichten für gutartige Hirntumoren, welche durch eine Operation entfernt werden konnten, stehen meistens sehr gut. Ob der Tumor besser mit einer Chemotherapie und/oder einer Strahlentherapie behandelt wird, entscheidet der Mediziner auf Grundlage des feingeweblichen Befundes (Histologie). In einigen Fällen können auch derzeit noch in der Erprobungsphase befindliche Behandlungsansätze angewandt werden. Hierzu gehören zum Beispiel Behandlungsmethoden aus der Radiochirurgie.
Nachbehandlung von Hirntumoren durch die neurologische, onkologische oder neuro-onkologische Reha
Nach der Behandlung von Hirntumoren, die zu einer neurologischen Störungen geführt haben, folgt eine ambulante, teilstationäre oder stationäre Reha. Nach der erfolgreichen Entfernung eines gutartigen Tumor schließt sich meistens hingegen eine neurologische Reha an. Nach der Behandlung von bösartigen Tumoren folgt die onkologische, bzw. die neurologische Reha.
Innerhalb der neurologischen Reha werden die durch den Tumor bedingten geistigen Ausfälle, die Beeinträchtigung der Feinmotorik sowie Lähmungserscheinungen und Gleichgewichts- und Sprachstörungen diagnostiziert und therapiert. Im Zentrum der onkologischen Reha steht hingegen die gesundheitliche und die psychologische Stärkung des Patienten. Die neuro-onkologische Reha hingegen vereint beide Ansätze miteinander und bietet darüber hinaus noch eine Physio- und Ergotherapie an sowie eine Logopädie und physikalische Therapien.