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Humane Papillomviren (kurz HPV) sind DNA Viren, von denen über 200 Typen bekannt sind und 124 Virustypen genauer definiert sind. Sie können für Zellwachstum im abnormen Bereich, Vorstufen zu Krebs, sowie für Krebs oder Genitalwarzen verantwortlich sind.

Von denn bekannten Typen lassen sich 30 Viren Arten im Anus und Genitalbereich finden, von 14 Virentypen ist bekannt, dass es sich um Onkoviren handelt, sprich sie können eine Krebserkrankung auslösen.

Klassifikation der Humanen Papillomviren:

Jene Viren Typen, die sich im Genitalen Bereich finden lassen, werden je nach Risiko einer Krebserkrankung klassifiziert.

  1. Low risk Viren: Hierzu zählen HPV 6, 11, 40, 42, 43, 44, 54, 61, 70, 72, 81 sowie CP6108. HPV 6 und 11 sind bekannte Verursacher der Condylomata acuminata ( Genital- oder Feigwarzen), zählen jedoch nicht zu den Erregern von lebensbedrohlichen Erkrankungen.
  2. High risk Viren:
    Zu den High risk Viren zählen HPV 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68, 73 und 82.
    Bei den meisten an Zervixkarzinom erkrankten Personen lässt sich mindestens ein Humaner Papillomvirus aus der High risk Kategorie nachweisen.
    Auch einige andere Karzinome im Genital- und Afterbereich und auch bei Karzinomen im Bereich des Mundes besteht ein direkter Zusammenhang mit HPV.
  3. Möglicherweise High Risk Viren
    HPV 26, 53 und 66 zählt zu jenen Viren, die nicht eindeutig zuordenbar sind, die Vermutung aber nahe legt, dass sie ebenfalls zur High risk Gruppe gehören.
  4. HPV genotypes of undetermined risk


Jene Viren können keiner Risikogruppe zu geordnet werden, da sie noch zu wenig erforscht sind, um zu wissen, ob von ihnen einen Hohe oder geringe Gefahr ausgeht.

Seit dem Jahr 2005 werden die Humanen Papillomviren 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 66 von der Internationalen Agentur für Krebsforschung ( IARC) offiezell als Krebserregend angeführt.


Welche Krebserkrankungen können von Humanen Papillomviren verursacht werden?

Viele unterliegen dem fälschlichen Vorurteil, dass nur Frauen von Humanen Papillomviren gefährdet werden, da diese ausschließlich Gebärmutterhalskrebs auslösen.

Diese falsche Information kann gravierende und auch lebensgefährliche Folgen haben, den auch Männer können durchaus davon betroffen sein.

Männer können nicht nur Träger von HPV sein und diese auch weitergeben, sondern ebenfalls an Tumorarten erkranken, die von HPV ausgelöst werden. So können Männer ebenfalls von Genital oder Analtumoren, sowie Karzinomen im Mund- und Rachenbereich betroffen sein.


Zervixkarzinom:

Das Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) ist die bekannteste Krebserkrankung ,die auf die Infektion mit dem Humanen Papillomvirus zurückgeführt werden kann. Ca. 97 % der Tumorbildungen werden auf das Virus zurückgeführt, wobei die Erkrankten am häufigsten mit den HPV 16 und 18 infiziert sind.


Peniskarzinom:

Es handelt sich dabei um ein Plattenephitelkarzinom welches den männlichen Genitalbereich befällt. Auch hier wird in vielen Fällen das HPV 16 und 18 festgestellt, was einen Zusammenhang zwischen der krebsartigen Erkrankung dem Humanen Papillomvirus vermuten lässt.


Analtumoren:

Tumore im Analbereich treten äußerst selten auf, aber auch hier lassen sich Humane Papillomviren nachweisen und als Verursacher vermuten.

Oropharynxkarzinome:

Diese Tumore treten im Bereich des weichen Gaumens, Zungenbasis und Gaumenmandeln auf. Bei ca. 20 % der Erkrankten lassen sich Humane Papillom Viren nachweisen. Ob diese Viren in diesem Zusammenhang ebenfalls eine cancerogene Wirkung haben, ist jedoch nicht eindeutig geklärt.

Vulvatumor:

Eine ebenfalls sehr selten auftretende Erkrankung ist die Karzinombildung an der weiblichen Scham. Oft tritt die Erkrankung gemeinsam mit einer Gebärmutterhalskrebserkrankung auf. Ebenso wie bei Zervixkarzinomen werden HPV 16 und 18 am häufigsten festgestellt. Die HPV infizierte Zellen setzen sich in Schleimhaut von After und Genitalbereich fest und streuen bis zum Gebärmutterhals, wo sie eine Krebserkrankung auslösen. Zusätzlich kann die Erkrankung im äußeren Genitalbereich und After auftreten.

Wie wird durch Humane Papillom Viren eine Krebserkrankung ausgelöst?

Ein Humanes Papillom Virus setzt sich in Haut und Schleimhäuten fest. Im Normalfall verschwindet es nach ca. 2 Wochen ohne jegliche Symptombildung wieder. Es kann aber auch vorkommen, dass sich das Virus in den Zellen festsetzt und immer mehr verbreitet, nicht nur an den äußeren Hautzellen, sondern beispielsweise auch an den inneren Geschlechtsorganen z.b dem Gebärmutterhals. Hat sich das Virus festgesetzt, löst es ein anormales Zellwachstum aus, welches sich zu einem Karzinom entwickeln kann, wird es nicht frühzeitig entdeckt und entfernt. Dieser Prozess von der Ansteckung mit HPV bis hin zur Krebsbildung kann im Durchschnitt bis zu 15 Jahre dauern.

Ansteckung mit HPV

Die Ansteckung von Humanen Papillom Viren verläuft auf direktem Weg, also von Mensch zu Mensch. Weist ein Mensch mikroskopisch kleine Verletzungen an Haut und Schleimhäuten auf, so kann dort der Virus eindringen und die Epithelzellen infizieren.
Am häufigsten werden die Viren beim Geschlechtsverkehr übertragen, sowohl beim Anal- und Genitalverkehr, wie auch beim Oralverkehr. Ein Kondom sorgt hier nicht für einen 100% Schutz, da auch der enge Hautkontakt für einer Übertragung sorgen kann.


Präventive Maßnahme:

Um einer HPV-Infektion präventiv entgegenzuwirken gibt es eine Schutzimpfung, die einen Wirkungsgrad von nahezu 100% hat. Empfohlen wir die Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9-14 Jahren. Grund für die Empfehlung im jungen Alter ist, dass die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen sein sollte.
Auch wenn Männer ein geringeres Risiko aufweisen an durch HPV hervorgerufenen Krebserkrankungen zu leiden, ist es durchaus sinnvoll, auch Jungen zu impfen, da sie Humane Papillom Viren in sich tragen können und diese auch weitergeben. Schützen sie sich selbst gegen diese Viren, schützen sie auch ihre zukünftige Partnerin oder ihren zukünftigen Partner.

Merkt man eine HPV-Infektion?

Ganz einfache Antwort: Nein!

Wer sich mit einem Humanen Papillom Virus infiziert hat keinerlei Symptome. Humane Papillom Viren kommen und gehen still. Man infiziert sich unerkannt und in den meisten Fällen ist eine solche unerkannte Infektion in ca. 2 Wochen abgeheilt. In einigen Fällen könne sich die Viren aber auch festsetzen, sich ohne jegliche Vorwarnung vermehren und für ein anormales Zellwachstum bis hin zur Krebserkrankung verantwortlich sein.

Vorsorge ist besser als Nachsorge.

Da eine HPV-Infektion im Stillen verläuft ist es äußerst wichtig sich regelmäßig untersuchen zu lassen, vor allem auch hinsichtlich einer Krebserkrankung. Nehmen sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch, um ein mögliches anormales Zellwachstum frühzeitig zu erkennen.