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Das Humane Herpesvirus 8 – auch bekannt als Karposi- Sarkom- Herpes- Virus- ist ein Doppelsträngiges DNA Virus.

In der großen Familie der Herpesviren gehört es zu der Untergruppe der Gammaherpesviren.

Die Herpesviren gehören zu einer allgemein sehr bekannten Virenfamilie, die verschiedene, allgemein sehr populäre Volkskrankheiten wie die Fieberblase, Windpocken (durch den Varizellavirus) oder die Gürtelrose (bei Reaktivierung des Varizellavirus) verursachen kann.

Die Virologen Patrick S. Moore und Yuan Chang konnten gemeinsam mit ihrer Forschungsgruppe 1994 das Virus ausfindig machen.

Ihnen war das häufige Auftreten des Kaposisyndroms bei HIV erkrankten Personen aufgefallen und konnten bei näherer Untersuchung das Herpesvirus 8 (HHV-8) klassifizieren.

So wie alle anderen Herpesviren auch, hat das humane Herpes Virus 8 eine sehr Latenz. Es kann über Jahre im Körper existieren, ohne bemerkt zu werden, jedoch zu jeder Zeit reaktiviert werden und in Erscheinung treten.

Übertragung des Humanen Herpesvirus 8

Übertragen wird das Humane Herpesvirus 8 über den Speichel und anderen Körpersekreten.

Man kann sich also nicht nur beim Geschlechtsverkehr, oder direkten Kontakt mit kontaminiertem Blut, sondern auch mit dem Küssen oder einem anderen direkten Austausch von Körperflüssigkeiten austauschen, wie das Weitergeben von vorgekauter Nahrung. In unseren Breitengraden ist diese Vorgehensweise eher unbekannt und wird nicht durchgeführt, bei Ureinwohnern ist dies immer noch eine gängige Methode, die Kleinkinder zu füttern.

Bei einer Infektion kann diese Art der Nahrungsaufnahme jedoch dazu führen, dass das Virus weitergegeben wird.

Vor allem in Regionen, in denen die HIV-Infektion einen sehr hohen Prozentanteil der Bevölkerung betrifft, kann dies ein äußerst gefährliches Problem werden, da sehr häufig bereits Kinder von der immunschwächenden Krankheit betroffen sind.

Welche Krankheiten löst das Humane Herpesvirus 8 aus?

Man konnte drei Krankheiten manifestieren, die auf das Humane Herpesvirus 8 zurückzuführen sind. Es wurde festgestellt, dass eine Infektion mit dem Humanen Herpesvirus 8 in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung eines Kaposi-Sarkomes, Lymphomen in sogenannten seriösen Körperhöhlen und mit einigen Arten des Morbus Castelman steht.

Kaposi-Sarkom

Das Kaposi-Sarkom wurde erstmal 1872 vom österreichischen Hautarzt (Herkunft Ungarn) Moritz Kaposi beschrieben. Er definierte es als idiopathisches multiples Pigmentsarkom.

Bei der Krankheit handelt es sich um blau-bräunliche Tumorknoten, die auf der Haut, auf Schleimhäuten und im Darm auftreten.

Betroffen sind ältere und immungeschwächte Personen. Da es mit Beginn der AIDS-Erkrankung gehäuft bei HIV positiven in Erscheinung trat, wurde es bei der ersten Definition der AIDS Erkrankung (1981) als Symptom genannt.

Hat man sich mit dem Kapos- Sarkom- Herpesvirus infiziert, kommt es bei einem gesunden Immunsystem zu keinen Einschränkungen.

Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, und das Virus nicht mehr ausreichend abwehren kann, vermehrt sich dieses ungebremst, was dazu führen kann, dass man am Kaposi-Sarkom erkrankt.

Gründe für das geschwächte Immunsystem könne schwere Vorerkrankung, Therapien mit Immunsuppressiva (z.B. nach Organtransplantationen), das Altern oder der Ausbruch von AIDS sein.

Die Krankheit tritt mit lividen Flecken und Knoten auf der Haut in Erscheinung. Betroffen sind meistens die Hauptregionen an Füßen, Beinen, Rumpf und Gesicht. Der Rand der Läsion ist nicht klar abgegrenzt, sondern unscharf und unregelmäßig und verursacht keine Schmerzen. Betroffen sein können auch Lymphknoten, was zu einer Bildung eines Lymphödems führt. Kommt es bei einem Fortschreiten der Krankheit zu einer Ausbreitung im ganzen Körper, können auch Mund, Genitalien und innere Organe betroffen sein. Bei Befall der inneren Organe besteht die Gefahr von Blutungen, was zu Bluthusten und Bluterbrechen führt.

Lymphome in serösen Körperhöhlen

Seriöse Körperhöhlen sind jene Spalträume im Körper, die von der sogenannten Tunica Serosa ausgekleidet sind.

Durch diese Auskleidung sind die Spalträume gegeneinander verschiebbar. Als seröse Körperhöhle bezeichnet werden die Pleurahöhle, die Perikardhöhle (Herzbeutelhöhle), die Peritonealhöhle (Bauchfellhöhle) und die Skrotahöhle (Hodensack). Bildet sich ein Lymphom in einer dieser Gegenden, so spricht man von einem primary effusion lymphoma (PEL).

Morbus Castelman

Auch bei Morbus castelman handelt es sich um Tumoren, die die Lymphknoten befallen. Die Krankheit wird auch als angiofollikuläre Lymphknoten-Hyperplasie oder Riesenlymphknoten-Hyperplasie bezeichnet.

Die Krankheit wird in drei verschiedenen Formen unterschieden, jene Form, die auf eine Infektion mit dem Humanen Herpes Virus 8 in Verbindung gebracht wird, nennt sich HHV8- assoziierte multizentrische Form.

Bei den anderen beiden Formen handelt es sich um die Idiopathische multizentrische Form (iMCD) und die unizentrische Form (UCD).

Erkrankt man an der multizentrischen Verlaufsform von Morbus Castelman, kommt es zu einer erhöhten Interleukin 6 Ausschüttung, durch diese Ausschüttung treten folgenden Symptome auf: Gewichtsverlust, Fieber, Schwellung der Lymphknoten, Vergrößerung von Milz, Vergrößerung der Leber, Hypoalbuminämie, Hypergammaglobulinämie, Müdigkeit.

Vor allem HIV Betroffene die sich am Humanen Herpesvirus 8 infiziert haben, haben ein erhöhtes Risiko an Morbus Castelman zu erkranken.
Das Humane Herpesvirus setzt sich in die B-Zellen fest, was dazu führt, dass diese als große Plasmablasten zu wuchern beginnen.

Wieso zählt das Humane-Herpes-Virus 8 zu den Onkoviren?

Es konnten drei krebsartige Erkrankungen manifestiert werden, deren Entstehung direkt auf das Humane Herpesvirus 8 zurückzuführen ist.

Eine unkontrollierte Vermehrung des Virus führt zu einem anormalen Zellwachstum. Bei immunstarken Personen löst das Virus keinerlei Symptome aus. Jedoch befindet sich das Virus aufgrund der Viruslatenz lebenslang im Körper. Daher kann es durchaus zu Problemen führen, sollte man eine Immunschwächenden Krankheit erleiden. Das Virus kann in Zellen aktiv werden, und es kann zu einer Krebserkrankung kommen.

Wie kann ich mich schützen?

Eine Impfung gegen das Virus ist aktuell nicht möglich.

Da die Übertragung über Körperflüssigkeiten verläuft, kann man sich schützen, indem man einen direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten einer infizierten Person vermeiden.

Also kein ungeschützter Sex, kein Speichelaustausch und kein verwenden von gebrauchten Spritzen.

Das Virus ist im Gegensatz zu anderen Viren nicht sehr weit verbreitet. Für immunstarke Personen ist es völlig ungefährlich.

Sollte eine bekannte immunschwächende Krankheit auftreten, ist es wichtig, sich vor einer Infektion zu schützen, da das Humane Herpesvirus 8 in diesem Fall für eine Krebserkrankung verantwortlich sein kann.

Behandlung des Humanen Herpesvirus 8

Bei immunstarken Personen bedarf es keinerlei Behandlung, da das aktive Virus keinerlei Symptome hervorruft und auch im inaktiven Zustand keine Probleme auftreten. Tritt das Virus bei Immungeschwächten Personen auf, werden zur Behandlung antivirale Medikamente verabreicht.