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Was ist das Humanes Papillomavirus (HPV)?

Das humane Papillomavirus ist das Virus, welches am häufigsten über den Geschlechtsverkehr übertragen wird. Bisher gibt es etwa 200 bekannte HPV-Typen, davon sind 40 fähig, die Geschlechtsorgane von Menschen zu befallen. Etwa 80 % der Menschen infizieren sich durch sexuellen Kontakt mindestens einmal im Leben mit HPV. Doch nur in den wenigsten Fällen werden Symptome bemerkt.

Die humanen Papillomaviren können allerdings auch eine Entstehung von Gebärmutterhalskrebs oder verschiedene Warzenarten begünstigen. Die HPV werden in Niedrigrisiko-Gruppen (z. B. Typ 6 und 11) und in Hochrisiko-Gruppen (z. B. Typ 16 und 18) unterteilt. Sollte sich ein Mensch mit einem Hochrisiko-Typ infizieren, steigt im Laufe der Jahre enorm das Risiko, dass sich Krebs entwickelt.

Wie wird das Humane Papillomavirus übertragen (HPV)?

Viele der verschiedenen humanen Papillomaviren werden durch den bloßen Hautkontakt übertragen. Besonders ist diese Übertragung bei den Erregern, die harmlose Hautwarzen hervorrufen, über die Haut einfach. Die anderen HPV-Typen, vorwiegend, die die Geschlechtsorgane befallen und Gebärmutterhalskrebs oder Feigwarzen auslösen, werden meist über den Weg des Geschlechtsverkehrs verbreitet und übertragen. Schon beim Oralverkehr kann eine Infektion mit den HPV möglich sein, wenn die HPV-infizierten Hautstellen mit der Mundschleimhaut in Kontakt kommt. Allerdings hat das nicht immer, was mit häufig wechselnden Geschlechtspartner zu tun. Auch in einer festen Beziehung kann man sich mit HPV infizieren. Eine Ansteckung beim gemeinsamen Baden ist zwar seltener, aber dennoch möglich. Was die Theorie zumindest betrifft, ist auch eine Übertragung der HPV über Sexspielzeug, Toiletten und Handtücher möglich.

Was das Verhältnis von Sexualität und HPV angeht, kann gesagt werden, dass eine Übertragung des Virus unabhängig von männlichen oder weiblichen Personen auf ganz unterschiedliche Wege erfolgt. Das bedeutet wiederum, dass das HPV übertragen werden kann, ganz gleich welche sexuelle Orientierung ein Mensch hat.

Ein weiterer Übertragungsweg stellt die Mutter dar, die das HPV während der Geburt auf das Kind übertragen kann. Nach dem heutigen Wissensstand kann eine Ansteckungsgefahr über das normale Küssen oder gar Blutspenden ausgeschlossen werden. Sollte man bei Kindern Feigwarzen im Bereich des Anus entdecken, ist hier besondere Vorsicht geboten. Ein Arzt sollte in solch einem Fall sofort aufgesucht werden, um einen sexuellen Missbrauch ausschließen zu können.

Welche Risikofaktoren bestehen für das Humane Papillomavirus (HPV)?

Der wohl größte Risikofaktor stellt der ungeschützte Geschlechtsverkehr dar. Weitere Risikofaktoren für eine Ansteckung mit dem HPV sind folgende:

  • Sexuelle Kontakte vor dem 16. Lebensjahr: Dies gilt besonders für Mädchen.
  • Rauchen: Zigaretten o. Ä. erhöhen das Risiko einer Infektion mit HPV, allerdings auch das Risiko, das sich Krebszellen entwickeln.
  • Geburten in einem sehr jungen Alter und mehreren Kindern: Während einer Schwangerschaft kommt es zu Veränderungen am Gebärmutterhals und dessen Schleimhaut. Sie ist dann anfälliger für Infektionen. In manchen Fällen bleiben diese Veränderungen auch nach der Schwangerschaft oder den Schwangerschaften bestehen.
  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr: Wird beim Sex kein Kondom benutzt, besteht immer die Gefahr einer Infektion mit HPV.
  • Unterdrücktes Immunsystem: Ist das Immunsystem beispielsweise wegen einer Erkrankung geschwächt, steigt das Risiko, sich mit dem Humanen Papillomavirus anzustecken.
  • Andere genitale Krankheiten: Genital-Herpes, Chlamydien und andere Geschlechtskrankheiten begünstigen eine Infektion mit HPV.

Durch welche Symptome macht sich das Humane Papillomavirus (HPV) bemerkbar?

In der Regel kann das Immunsystem hervorragend mit dem Papillomavirus umgehen, genauer gesagt es einwandfrei bekämpfen, sodass in vielen Fällen keine oder nur wenige Symptome zum Vorschein kommen. Generell kann aber gesagt werden, dass die Symptome bei Frauen und Männern gleichermaßen im Mund/Rachenbereich und an den Geschlechtsorganen auftreten.

Welche Symptome durch das HPV ausgelöst werden, hängt immer vom Typ des Virus ab. Folgende Symptome können auftreten:

  • Feigwarzen,
  • Zellveränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses,
  • HPV-assoziierter Gebärmutterhalskrebs,
  • Hautwarzen,
  • Warzen im Mund,
  • Hautläsionen am ganzen Körper.

Wie wird das Humane Papillomavirus (HPV) diagnostiziert?

In der Regel suchen Menschen mit dem Verdacht auf eine Infektion mit HPV einen Hausarzt oder Frauen auch einen Gynäkologen auf. Als erste Maßnahme wird er die Anamnese erheben, bei der der Arzt folgende Fragen stellen kann:

  • Wo genau sind die Beschwerden? Liegen Veränderungen der Haut vor?
  • Besteht ein Brennen oder Jucken im Genitalbereich?
  • Hat es nicht zu erklärende Blutungen gegeben?

 

Danach wird der Arzt die körperliche Untersuchung durchführen. Dazu wird der gesamte Körper auf etwaige Warzen abgesucht. Besteht der Verdacht auf eine HPV Infektion und der Arzt entdeckt verdächtige Warzen, werden diese in ein Labor zur genauen Untersuchung geschickt.

Bei Frauen wird generell ab dem 20. Lebensjahr einen Abstrich von Gebärmutterhals genommen. Damit soll Gebärmutterhalskrebs ausgeschlossen werden. Auch bei dem Verdacht auf eine HPV Infektion wird ein solcher Zellabstrich genommen. Des Weiteren wird der Frauenarzt eine Kolposkopie durchführen, bei der er die Vagina, Vulva, Muttermund und Gebärmutterhals genau untersucht. Der HPV Test, welcher dank des Zellabstriches im Labor durchgeführt werden kann, wird auch den Virus-Typ bestimmt. Somit kann unter anderem ein Tumor frühzeitig erkannt werden.

Wie wird das Humane Papillomavirus behandelt?

In den meisten Fällen ist keine Therapie notwendig, denn die HPV Infektion heilt häufig von allein aus. Schafft allerdings das körpereigene Immunsystem den Kampf gegen die Viren nicht allein, muss eine Therapie gegen den Erreger durchgeführt werden. Je nachdem, welche Erkrankung von den HPV ausgelöst wurde, erfolgt eine Behandlung. Hautwarzen oder Feigwarzen werden in der Regel entfernt. Da die humanen Papillomaviren sich nur selten vollständig beseitigen lassen, kommt es vermehrt zu Rückfällen.

Stellt ein Arzt die Diagnose auf HPV, sollte der Patient seinen Sexualpartner darüber in Kenntnis setzen. Das ist essenziell, um eine Ansteckung von anderen Menschen zu verhindern.

Wie kann man dem Humanen Papillomavirus (HPV) vorbeugen?

Der effektivste Schutz gegen HPV ist die Impfung. Sie sollte bei Mädchen, aber auch Jungen zwischen dem neunten und 14. Lebensjahr erfolgen. Am besten allerdings noch vor dem ersten Sexualkontakt. Wer sich mit 15 Jahren noch nicht hat impfen lassen, sollte dies bis zum 18. Geburtstag nachholen. Bislang ist noch völlig ungewiss, wie lange der Schutz durch die Impfung hält. Jedoch ergaben Studien, dass bei geimpften Frauen auch noch nach mehr als 10 Jahren ein gewisser Schutz vor HPV bestand.