Was sind Influenzaviren?
Bei der Influenza handelt es sich um die wirklich echte Grippe, also die Viren, die eine akute Atemwegserkrankung auslösen. Sie ist eine ernst zu nehmende und mitunter tödlich verlaufende Erkrankung. Die typischen grippalen Infekte oder auch die Erkältungen werden von einem ganz anderen Erreger ausgelöst und haben nichts mit den Influenzaviren zutun. Jedes Jahr im Winter kommt es in Deutschland zu einer Grippewelle von unterschiedlichem Ausmaß, der Verbreitung und der Schwere. Da Influenzaviren ständig neue Varianten bilden und sich immer wieder verändern, ist es durchaus möglich, dass ein Mensch sich im Laufe seines Lebens mehr als nur einmal mit dem Influenzavirus ansteckt. Aus diesem Grund wird auch der Impfstoff gegen das Influenzavirus jedes Jahr neu angepasst.
Wie werden Influenzaviren übertragen?
Die Grippe, die durch Influenzaviren ausgelöst wird, ist hoch ansteckend. Sie wird von Mensch zu Mensch, über die Tröpfcheninfektion übertragen. Das heißt, beim Sprechen, Husten oder Niesen werden kleinste Tröpfchen virenhaltigen Sekrets aus dem Nasen-Rachenbereich in die Luft verströmt und dann von noch gesunden Personen, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, eingeatmet. Doch auch über die Schmierinfektion ist eine Übertragung der Viren denkbar. Werden Nase, Mund oder Augen berührt, können sich die Viren über die Schleimhäute einen Zugang ins Innere des Körpers schaffen. Selbst über kontaminierte Gegenstände kann das Virus übertragen und somit verbreitet werden. Sie bleiben an Türgriffen, Handläufen oder Haltegriffe haften und sind eine lange Zeit ansteckend.
Wie lange ist die Inkubationszeit bei Influenzaviren und wie lange ist man ansteckend?
Nach einer Infektion mit den Viren merkt man die ersten Symptome und Beschwerden schon innerhalb 1 bis 2 Tage. Die infizierte Person kann dabei allerdings schon seit ein paar Tagen ansteckend sein. Bis etwa eine Woche nach Ausbruch der Erkrankung gilt man als ansteckend.
Durch welche Symptome machen sich Influenzaviren bemerkbar?
Die Infektion mit Influenzaviren kann zu verschiedenen Symptomen und Beschwerden führen. Von leichtem Schnupfen, Müdigkeit und Husten bis zu einem schwereren Krankheitsverlauf mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Infektionen der unteren und oberen Atemwege. Die ersten Anzeichen einer echten Grippe, die durch Influenzaviren ausgelöst werden, sind folgende:
- Fieber bis zu 41 Grad,
- Halsschmerzen,
- Heiserkeit, belegte Stimme,
- Reizhusten ohne Auswurf,
- Durch den Reizhusten ausgelöste Schmerzen im Brustbein.
Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es häufig zu folgenden Begleitsymptomen:
- Kopfschmerzen,
- Appetitlosigkeit,
- Muskelschmerzen,
- Abgeschlagenheit,
- Übelkeit,
- Schweißausbrüche.
Eine
Influenza kann mitunter die Schleimhäute und das körpereigene
Immunsystem so sehr schwächen, dass sich eine bakterielle Superinfektion
entwickelt. Diese bildet sich meist im Bereich der Nasennebenhöhlen, im
Rachen oder in der Lunge als Lungenentzündung.
Wie werden Influenzaviren diagnostiziert?
Beim Arztbesuch erfolgt zunächst die ausführliche Anamnese, aufgrund dieser, der Arzt meist schon auf eine Infektion mit Influenzaviren schließen kann. Neben dem plötzlichen Beginn der Symptome sind auch die Schwere der Symptome ein eindeutiges Zeichen, dass es sich um die Influenza handelt. Auch der Faktor der passenden Jahreszeit und die entsprechenden aktuellen Grippezahlen sind ein Hinweis auf das Vorliegen einer echten Grippe. Um die Influenza aber zweifelsfrei diagnostizieren zu können, müssen die Erreger nachgewiesen werden. Hierfür wird ein Speichelabstrich aus dem Mund im Labor auf Viren untersucht. Besonders bei schweren Krankheitsverläufen ist eine solche Labordiagnostik essenziell, um den Erreger genau identifizieren zu können und eine Superinfektion schneller zu erkennen und zu behandeln.
Wie werden Influenzaviren behandelt?
Die Influenza ist eine Erkrankung, die durch Viren ausgelöst wird. Daher ist die Therapie auf die Linderung der Symptome und Beschwerden beschränkt. Antibiotika können gegen Viren nichts ausrichten, werden allerdings dann verordnet, wenn sich eine Zweitinfektion mit Bakterien entwickelt hat. Eine symptomatische Therapie richtet sich immer danach, welche Beschwerden vorliegen. Hierbei können die folgenden Medikamente eingesetzt werden:
- Ibuprofen oder Paracetamol bei Schmerzen und Fieber,
- Lutschtabletten gegen Halsschmerzen,
- Hustenstiller bei Reizhusten,
- Homöopathische Salben gegen die Schmerzen im Brustkorb,
- Nasenspray zum Abschwellen der Schleimhäute in der Nase.
Wie stehen die Prognosen bei Influenzaviren?
Vor allem bei Säuglingen, Kleinkinder, Schwangeren, älteren Menschen oder Personen mit bestimmen Vorerkrankungen wie COPD oder Asthma, der Nieren oder auch des Herzens sowie bei Menschen, die unter einer Immunschwäche leiden, können schwere Komplikationen auftreten, die nicht selten zum Tode führen. Während 2018, der schwersten Grippewelle seit 30 Jahren, starben allein in Deutschland mehr als 25.000 Menschen.
Was muss bei Influenzaviren beachtet werden?
- Damit eine Übertragung auf andere vermieden werden kann, sollte man den Kontakt zu anderen Mensch, so weit wie möglich, einschränken. Besonders gilt hier, sich von Schwangeren, Säuglingen, Senioren und Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder mit entsprechenden Grunderkrankungen fernzuhalten.
- Während des akuten Krankheitsverlaufes sollte man zu Hause bleiben und die Bettruhe einhalten.
- Bei starken Beschwerden und Schmerzen sollte man sich an den Arzt wenden. Virostatika können bei einem schweren Verlauf eingesetzt werden, allerdings müssen diese innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der Erkrankung eingenommen werden.
- Seine Hände sollte man regelmäßig mit Seife und lauwarmen Wasser waschen und aufs Händeschütteln verzichten.
- Nicht die Mitmenschen anhusten. Lieber in ein Taschentuch oder in die eigene Ellenbeuge husten.
- So wenig wie nur möglich die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen berühren.
Wie kann man sich vor Influenzaviren schützen?
Der allerbeste Schutz gegen eine Grippe durch Influenzaviren ist und bleibt die Impfung, welche jedes Jahr zwischen Oktober und November durchgeführt werden sollte. Besonders gefährdete Personen wie Menschen über 60 Jahre, Schwangere und immungeschwächte Personen sollten sich jedes Jahr gegen das Influenzavirus impfen lassen.
Besteht eine Meldepflicht bei Influenzaviren?
Laut dem Infektionsschutzgesetz müssen dem Gesundheitsamt direkte Nachweise der Viren, namentlich gemeldet werden. Darunter fallen auch die Schnelltests, die in den Praxen durchgeführt werden. Die Meldungen müssen spätestens 24 Stunden nach der erlangten Kenntnis an das Gesundheitsamt gemeldet werden.