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Was sind Klimakterische Beschwerden?

Klimakterische Beschwerden werden umgangssprachlich auch Wechseljahre genannt. In jener Lebensphase der Frau nimmt die Fruchtbarkeit langsam ab und endet schließlich ganz. Die Wechseljahre (Klimakterium) setzen von Frau zu Frau in den unterschiedlichen Zeiten ein. Während einige Frauen bereits ab dem 40. Lebensjahr in die Wechseljahre kommen, beginnen sie bei anderen erst ab Anfang bis Mitte 50. Die Wechseljahre sind aufgrund der Verschiebung im Hormonhaushalt mit körperlichen Umstellungsprozessen verbunden. Bei einigen Frauen können diese auch zu seelischen Problemen führen. Es gibt jedoch auch Frauen, die die Wechseljahre nahezu ohne jegliche Beschwerden erleben.

In welche Phasen lassen sich die Wechseljahre einteilen?

Mediziner teilen die Klimakterischen Beschwerden in die folgenden drei Phasen ein:

  • Prämenopause: Die Prämenopause stellt die erste Phase der Wechseljahre dar und beschreibt den Zeitraum der letzten 5 bis 10 Jahre vor der letzten Menstruation. In der Prämenopause stellen die Eierstöcke die Hormonproduktion langsam ein. Es kann demnach zu Blutungsunregelmäßigkeiten kommen.
  • Perimenopause: Die Perimenopause setzt etwa ein bis zwei Jahre vor der letzten Menstruation ein. Mit der Perimenopause endet auch die Fruchtbarkeitsphase der Frau und kann von Hitzewallungen begleitet werden.
  • Postmenophase: Die Postmenophase endet etwa mit dem 65.Lebensjahr und mit ihr verschwinden auch die Klimakterischen Beschwerden.

Was sind die Symptome für Klimakterische Beschwerden?

Klimakterische Beschwerden können sich durch Zyklusstörungen, aber auch durch Hitzewallungen und/oder Schweißausbrüche äußern. Häufig treten letztere vor allem während der Nacht auf und können die Tiefschlafzeit verkürzen, wodurch der Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Die typisch auftretenden Hitzewallungen während der Menopause können über einen Zeitraum von zirka 5,2 Jahren immer wiederkehrend auftreten. Mediziner erklären sich das Auftreten der Hitzewallungen durch die Schwankungen der Östrogen-Produktion, welche sich auch in einer leicht depressiven Verstimmung der Frau und/oder Reizbarkeit niederschlagen kann.

Frauen, die an Hitzewallungen leiden, beschreiben eine aufsteigende Hitze, die sich in kürzester Zeit über Gesicht, Hals und den Oberkörper ausbreitet. Oftmals folgt der Hitzewallung ein Schweißausbruch und danach ein leichtes Frösteln. Das gesamte Phänomen kann eine halbe bis zu mehreren Minuten andauern und kann bis zu einigen Malen pro Woche auftreten.

Der Östrogenmangel bedingt jedoch auch, dass die Schleimhautdicke der Scheide, Harnröhre und der Blase nicht mehr so hoch aufgebaut wird. Infolgedessen kann es zu einer vaginalen Trockenheit kommen, welche wiederum vermehrte Infekte (sogenannte Scheidenentzündungen) bedingt. Diese Infekte entstehen aufgrund der fehlenden schützenden Milchsäurebakterien. Dieser Umstand macht die Scheide anfälliger für bakterielle Infektionen. Die Trockenheit der Scheide macht sich wiederum verstärkt beim Geschlechtsverkehr bemerkbar und kann zu Schmerzen führen. Daneben kann es noch zu einem Juckreiz und/oder Brennen kommen.

Wie lassen sich Klimakterische Beschwerden lindern?

Gegen Klimakterische Beschwerden haben sich pflanzliche Arzneimittel, zum Beispiel Cimicifuga, bewährt gemacht. Diese können gegebenenfalls auch die chemischen Hormonpräparate wie hormonhaltige Vaginalcremes oder Vaginaltabletten ersetzen, die den Hormonmangel im Genitalbereich ausgleichen sollen. Neben einer besseren Durchblutung und einem stärkeren Aufbau der Schleimhaut, soll diese gleichsam auch feuchter und tragfähiger werden.

Frauen in den Wechseljahren, die eine nicht hormonale Behandlungsmöglichkeit vorziehen, können Folgendes tun, um ihre Klimakterischen Beschwerden zu lindern:

  • Veränderung des Lebensstils: eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung durch regelmäßigen Sport können ebenso förderlich sein wie die Reduktion von Kaffee, Nikotin, Alkohol und scharfen Gewürzen.
  • pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel: Die Blüten von Mönchspfeffer (lateinisch: Vitex agnus castus) können bei Wechseljahrbeschwerden vor einer Menstruation (prämenstruelles Syndrom). Traubensilberkerzenextrakte (lateinisch: Cimicifuga racemosa) sowie Vitamin E kommen hingegen vor allem bei Hitzewallungen gerne zum Einsatz. Dabei gibt es noch Pflanzen wie Soja, Rhabarberwurzel und Rotklee sowie Weizenkeime, welche reich an pflanzliche Östrogenen (Phytoöstrogene) sind. Salbei wiederum wirkt bei der Reduktion von Schweißausbrüchen und Lavendel wirkt äußerst beruhigend.
  • Zur Stärkung des Körpers und des Geistes bieten sich Yoga, Qigong sowie ein autogenes Training- und Entspannungsverfahren an.

 

Traditionelle Verfahren zur Linderung von Klimakterischen Beschwerden sind gewisse Akupunktur-Formen, welche Wechseljahresbeschwerden lindern können. Aber auch Verfahren aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) helfen dabei, Körper und Geist zu stärken. Hierbei können spezielle Schröpfverfahren, diätetische Heilverfahren, aber auch die Verabreichung von Heilkräutern, entspannende Massagen und Bewegungslehren zum Einsatz kommen.

Muss bei Klimakterischen Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden?

Frauen, die unter Unregelmäßigkeiten im Zyklus oder (immer) wieder auftretenden Blutungen leiden, sollten einen Arzt konsultieren. Dasselbe gilt sofern die Patientin mit den einhergehenden Beschwerden der Wechseljahre nicht zurechtkommt oder im Falle von nicht erklärbaren Beschwerden. Der behandelnde Gynäkologe wird in diesen Fällen versuchen, die Beschwerden durch die entsprechende medikamentöse Behandlung, bzw. die entsprechende Therapiemöglichkeit zu mildern.