Was ist die Mononukleose?
Die infektiöse Mononukleose wird auch als Pfeiffersches Drüsenfieber bezeichnet. Sie wird durch den, zu den humanen Herpes-Viren gehörenden, Epstein-Barr-Virus ausgelöst. Diese Viren sind hochansteckend. Die Viren sind auf der ganzen Welt verbreitet und die Durchseuchung der Mononukleose ist dementsprechend hoch. Im Durchschnitt stecken sich 90 % der unter 30-Jährigen mit dem Virus an und bis zum 40. Lebensjahr sogar bis zu 95 %.
Wie wird die Mononukleose übertragen?
Die Übertragung der humanen Herpes-Viren, die für die Mononukleose verantwortlich sind, werden vorwiegend über den Speichel übertragen, darum wird die Mononukleose auch als Kuss-Krankheit bezeichnet. Besonders häufig kommt eine Ansteckung bei Kleinkindern vor, da sie im Kindergarten häufig ihre Spielsachen in den Mund nehmen und dann untereinander austauschen. Auch die jüngere, besonders "kussaktive" Personengruppe ist ebenfalls gefährdet. Weitaus seltener, aber dennoch möglich, ist der Infektionsweg über Blut-Transfusionen, Organspenden und Geschlechtsverkehr.
Wie lange ist die Inkubationszeit bei der Mononukleose?
Der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der Symptome ist bei der Mononukleose recht lang. Die Inkubationszeit beträgt ca. vier bis sechs Wochen. Allerdings ist es auch möglich, dass drei Monate vergehen, bis sich die ersten Symptome bemerkbar machen. In dieser Zeit stecken viele Infizierte bereits weitere Menschen an, da sie nicht ahnen an einer Mononukleose erkrankt zu sein.
Wie lange ist man bei der Mononukleose ansteckend?
Das Virus wird besonders leicht weitergegeben, wenn ein Betroffener frisch infiziert ist, denn in dieser Phase scheidet die Person enorm viele Erreger über den Speichel aus. Auch eine lange Zeit, nachdem die Symptome verschwunden sind, werden die Erreger noch ausgeschieden. Darum ist es ratsam, in den ersten Monate nach einer Erst-Infektion das Küssen zu reduzieren und auf ungeschützten Geschlechtsverkehr zu verzichten.
Hat man einmal eine Mononukleose durchlebt, bleibt diese Person ein ganzes Leben lang der Träger dieses Virus. Ein gesundes Immunsystem kann die Erreger sehr gut kontrollieren, damit die Erkrankung nicht noch einmal ausbricht. Doch Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind gefährdet dafür, dass die Mononukleose erneut ausbricht und sich Symptome zeigen. Darum sind auch alle, die eine Mononukleose durchgestanden haben, phasenweise ansteckend, selbst wenn sie keine Symptome aufweisen.
Durch welche Symptome macht sich die Mononukleose bemerkbar?
Typische Symptome für die Mononukleose sind sehr starke Halsschmerzen inklusive einer enormen Rötung der Rachen-Schleimhaut. Hinzu kommen ausgeprägte Beschwerden beim Schlucken. Weitere Symptome sind:
- Hohes Fieber,
- Schwellung der Lymphknoten,
- Schwellung der Mandeln,
- Fauliger Mundgeruch,
- Ausgeprägte Mattigkeit.
In
der Regel erholen sich die Betroffenen innerhalb von zwei Wochen. Doch
in vielen Fällen bleibt die Antriebslosigkeit, Müdigkeit sowie das
allgemeine Krankheitsgefühl über Wochen hinweg bestehen. Mitunter
belasten diese Beschwerden stark die Psyche.
Ein weiteres Symptom ist die Schwellung der Milz. Dieses Organ spielt eine essenzielle Rolle in der gesamten Abwehr von Krankheiten und hat die Aufgabe, abgestorbene Blutkörperchen aus dem Blut zu filtern. Während des Krankheitsverlaufs der Mononukleose ist die Milz besonders gefordert. Sie schwellt stark an und nicht selten kommt es zu Rissen, was eine sofortige Behandlung notwendig macht.
Wie wird die Mononukleose diagnostiziert?
Die Mononukleose zweifelsfrei zu diagnostizieren ist nicht einfach, denn gerade die Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Schwellung der Lymphknoten treten auch bei einfachen Erkältungen auf. Das ist auch ein Grund dafür, warum eine Mononukleose erst spät oder gar nicht erkannt wird. Ärzte untersuchen meist erst dann auf Mononukleose, wenn das Fieber nicht sinkt, sich die Patienten über Wochen hinweg abgeschlagen fühlen und die Rachen-Entzündung nicht abklingt.
Damit die Mononukleose gesichert diagnostiziert werden kann, ist eine Untersuchung des Blutes unabdingbar. Die spezifischen Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus lassen sich zweifelsfrei im Blut nachweisen. Ebenso zeigen sich bei dieser Infektion erhöhte Leberwerte sowie erhöhte Leukozyten. Nur in seltenen Fällen wird eine Gewebeprobe notwendig.
Wie wird die Mononukleose behandelt?
Da es sich bei der Mononukleose um eine Viruserkrankung handelt, helfen keine Antibiotika. Die Therapie der Mononukleose richtet sich allein nach den Symptomen:
- Bei Schmerzen sowie Fieber ist es ratsam, nach Rücksprache mit dem Arzt Ibuprofen oder Paracetamol einzunehmen.
- Essenziell ist die körperliche Schonung, am besten Bettruhe.
- Striktes Sportverbot.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um eine Dehydration des Körpers zu vermeiden.
- Fettes Essen und Alkohol meiden.
Sollte es zu Komplikationen kommen, können weitere Therapien notwendig werden. In manchen Fällen kommt es zu einer so erheblichen Schwellung der Rachen-Schleimhaut, dass eine Behandlung im Krankenhaus notwendig wird, um ein Ersticken zu verhindern. Kommt es zu einem Milzriss, muss der Betroffene sofort operieren, sonst droht er zu verbluten.
Wie sind die Prognosen bei der Mononukleose?
In den meisten Fällen klingt die Mononukleose nach zwei oder drei Wochen ohne bleibende Folgen ab. In äußerst seltenen Fällen wird die Erkrankung chronisch, was bedeutet, dass die Beschwerden über Monate oder gar Jahre hinweg andauern. Nur selten kommt es zu schwerwiegenden Hirnhautentzündungen oder Entzündungen der Leber, die bleibende Schäden nach sich ziehen.
Im Regelfall sind infizierte Patienten nach dem Abklingen der Beschwerden ein Leben lang immun gegen die Mononukleose. Bei immungeschwächten Personen, etwa nach Organtransplantationen, ist es durchaus möglich, dass die Erkrankung ein zweites Mal mit Symptomen ausbricht.
Wie kann man der Mononukleose vorbeugen?
Der Erreger der Mononukleose ist so stark verbreitet, dass die Durchseuchungsrate bei etwa 95 % liegt, daher ist kaum möglich, sich vor der Erkrankung zu schützen. Bisher gibt es noch keine Impfung, allerdings wird daran geforscht. Im Idealfall meidet man den Kontakt zu infizierten Personen.
Besteht für die Mononukleose eine Meldepflicht?
Laut Infektionsschutzgesetz liegt im Falle der Mononukleose keine Meldepflicht vor.