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Was ist Peniskrebs?

Peniskrebs wird medizinisch auch Peniskarzinom genannt. Hierbei handelt es sich in fast 95 Prozent aller Fälle um ein Plattenepithelkarzinom, d.h. einen bösartigen (malignen) Tumor. Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen tritt Peniskrebs eher selten auf und betrifft in Deutschland jährlich nur etwa einige hundert Männer, meist ab dem 60. Lebensjahr. Noch seltener tritt Peniskrebs bei Männern unter 40 Jahren auf.

Peniskrebs kann sich durch Blutungen, Hautveränderungen, Knoten, Verhärtungen oder Schwellungen am Penis bemerkbar machen. Bei frühzeitiger Diagnose kann Peniskrebs operiert werden und hat eine gute Prognose auf Heilung, sofern alle bösartigen Tumorzellen entfernt werden konnten. Wird Peniskrebs hingegen in einem Krebsstadium diagnostiziert, in dem der Tumor bereit Metastasen gebildet hat, muss eine palliative Chemotherapie durchgeführt werden und die Prognoseaussichten verschlechtern sich entsprechend dem Tumorstadium.

Wie entsteht Peniskrebs?

Peniskrebs gehört in den meisten Fällen zu einem Plattenepithelkarzinom. Diese bösartige Krebserkrankung entsteht durch die Entartung der Zellen der äußersten Hautschicht. An der Vorhaut und an der Eichel bildet sich Peniskrebs besonders häufig aus. Bleibt der Tumor unbehandelt, kann er sich sogar auf den Schwellkörper, die Prostata und/oder die Harnröhre ausdehnen. Über das Lymphgefäßsystem können die Tumorzellen in die Leistenlymphknoten und das Becken wandern. In einem späteren Stadium kann der Tumor auch über das Blut Metastasen in weiteren Organen wie der Lunge oder das Skelett ausbilden.

In welche Tumorstadien wird Peniskrebs eingeteilt?

Die Einteilung von Peniskrebs erfolgt nach der internationalen TNM-Klassifikation (T= Tumor, N= Lymphknotenbefall, M= Metastasen). Diese beschreibt auf der Basis von international anerkannten Standards, das jeweilige Krebsstadium. Neben der Frage, wie tief der Tumor bereits ins Zellgewebe vorgedrungen ist (Infiltration), geht es auch darum, ob die Lymphknoten befallen sind und ob sich Metastasen in anderen Organen gebildet haben:

  • T1: Der Tumor ist oberflächlich und nur auf das Bindegewebe beschränkt.
  • T2: Der Tumor hat die Schwellkörper befallen.
  • T3: Der Tumor hat die Harnröhre befallen.
  • T4: Der Tumor hat Nachbarstrukturen, wie zum Beispiel die Prostata befallen.
  • N0: Die Lymphknoten sind bislang noch tumorfrei.
  • N1: Der Tumor hat bislang nur einen Lymphknoten befallen und ist noch regional begrenzt.
  • N2: Der Tumor hat in mehreren Leistenlymphknoten Metastasen gestreut.
  • N3: Der Tumor hat sich in die Beckenlymphknoten ausgebreitet oder wächst über einen bereits befallenen Lymphknoten hinaus.
  • M0: Der Tumor hat noch keine Metastasen gestreut.
  • M1: Der Tumor hat bereits Metastasen in andere Organe gestreut.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Peniskrebs?

Mediziner konnten die Ursachen für Peniskrebs noch nicht hinreichend klären. Sie gehen jedoch davon aus, dass die folgenden Faktoren die Ausbildung von Peniskrebs begünstigen können:

  • hohes Lebensalter,
  • Rauchen,
  • mangelnde Hygiene: vor allem Vorhauttalg (Smegma) kann zur Entstehung von Peniskrebs beitragen,
  • humanes Papilloma-Virus (HPV) und Genitalwarzen, welche durch HPV hervorgerufen werden können,
  • Vorhautverengung (Phimose), welche dazu führt, dass immer etwas Vorhauttalg zwischen Eichel und Vorhaut zurückbleibt und zu einer chronische Infektion der Eichel führen kann,
  • Schleimhaut-Veränderungen wie Leukoplakien, welche sich als weißliche Veränderung der Schleimhaut äußert, können der Anfang von Peniskrebs sein.

 

Männer ab 45 Jahren können jährlich eine Früherkennungsuntersuchung für Prostatakrebs durchführen lassen. Dabei wird nicht nur die Prostata untersucht, sondern auch die äußeren Geschlechtsorgane. Sollte der Verdacht auf eine Erkrankung bestehen, werden weitere bildgebende Verfahren angeordnet.

Durch welche Symptome äußert sich Peniskrebs?

Durch sein meist langsames Wachstum verursacht Peniskrebs gerade zu Beginn der Erkrankung keine Schmerzen oder ruft sonstige Beschwerden hervor. Folgende Symptome können auf Peniskrebs hindeuten:

  • eine geschwollene oder verhärtete Vorhaut, bzw. Eichelhaut,
  • kleinere Geschwüre oder Knötchen auf der Eichel,
  • Hautstellen, die leicht bluten und nicht verheilen wollen

Nehmen diese Symptome an Intensität zu, kann das bedeuten, dass sich der Tumor bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Sollte der Tumor bereits die Lymphknoten befallen haben, lässt sich dies meist in der Leistenregion ertasten.

Wie wird Peniskrebs diagnostiziert?

Der behandelnde Urologe wird zunächst die Anamnese des Patienten aufnehmen. Anschließend erfolgt in der Regel eine gründliche Untersuchung des Penis, bei der auch die Lymphknoten der Leiste abgetastet werden. Besteht der Verdacht auf Peniskrebs, wird eine Gewebeprobe entnommen, um diese mikroskopisch im Labor untersuchen zu lassen(Biopsie). Ergibt die Biopsie, dass ein Peniskarzinom vorliegt, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um zu untersuchen, inwieweit sich der Krebs bereits auf andere Organe ausgebreitet hat. Hierbei kommen Bilduntersuchungen, wie zum Beispiel Ultraschall (Sonografie), eine Magnetresonanz- (MRT) oder Computertomografie (CT) zum Einsatz. Eine Röntgenaufnahme wird dann vorgenommen, wenn ein Krebsherd in der Lunge zu vermuten ist. Besteht der Verdacht auf Knochenmetastasen, wird der Arzt ein Skelettszintigramm anfertigen.

Wie wird Peniskrebs behandelt?

Die Behandlung eines Peniskarzinoms erfolgt in der Regel nur in spezialisierten Zentren, da es sich um eine eher seltene Krebsart handelt. Der Urologe wird versuchen, das Tumorgewebe operativ vollständig zu entfernen. Befindet sich der Tumor noch in einem Anfangsstadium, kann bei einer Operation auch der Penis und seine Funktion erhalten bleiben. Sollte es sich um ein kleines Karzinom handeln, kann dies auch mit dem Laser zerstört werden. Handelt es sich hingegen um ein Peniskarzinom, welches bereits in tiefer liegende Schichten vorgedrungen ist oder bereits Metastasen in andere Organe gestreut hat, kann auch eine teilweise, bzw. vollständige Penisamputation notwendig sein, um den Patienten zu heilen.

In einem weit fortgeschrittenen Stadium, in dem es kau noch möglich ist, den Patienten zu retten, kommt meist eine Bestrahlung oder Chemotherapie zum Einsatz. Dadurch sollen die Beschwerden und Schmerzen des Patienten gemildert werden (palliative Therapie).