Hämangiom: Was Sie über die gutartige Gefäßwucherung wissen sollten
Hämangiome sind gutartige Tumore, die aus einer ungewöhnlichen Ansammlung von Blutgefäßen bestehen. Sie treten häufig bei Neugeborenen und kleinen Kindern auf, können aber auch bei Erwachsenen vorkommen. In den meisten Fällen sind Hämangiome harmlos und verschwinden mit der Zeit von selbst. Dennoch können sie in bestimmten Fällen medizinische Aufmerksamkeit erfordern.
Ursachen und Arten
Die genaue Ursache für die Entstehung von Hämangiomen ist bislang nicht vollständig geklärt. Experten vermuten, dass genetische Faktoren und Entwicklungsstörungen der Blutgefäße während der Schwangerschaft eine Rolle spielen könnten.
- Oberflächliche Hämangiome (kapillär): Sie erscheinen als rote oder violette Flecken auf der Haut und werden oft als „Erdbeerflecken“ bezeichnet.
- Tiefe Hämangiome (kavernös): Diese wachsen unter der Haut und können eine bläuliche Färbung aufweisen.
Symptome
Während kleinere Hämangiome oft keine Beschwerden verursachen, können größere Wucherungen je nach Lage Schmerzen, Schwellungen oder Einschränkungen der Funktion verursachen. Besonders Hämangiome, die in der Nähe von Augen, Mund oder Atemwegen auftreten, können problematisch sein.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose eines Hämangioms erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und, wenn nötig, mittels Bildgebung wie Ultraschall oder MRT.
- Beobachtung: Viele Hämangiome verschwinden von selbst und erfordern keine Behandlung.
- Medikamente: Propranolol, ein Betablocker, wird häufig eingesetzt, um das Wachstum zu stoppen und das Hämangiom schrumpfen zu lassen.
- Chirurgische Entfernung: In seltenen Fällen, insbesondere bei funktionellen Einschränkungen oder kosmetischen Problemen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.
Wissenswertes
- Hämangiome treten bei etwa 5-10 % der Neugeborenen auf, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen.
- Sie sind nicht ansteckend und entwickeln sich nicht zu bösartigen Tumoren.
Fazit
Hämangiome sind meist harmlos und verschwinden oft ohne Eingreifen. Dennoch sollten größere Wucherungen, die Beschwerden oder Funktionseinschränkungen verursachen, von einem Arzt untersucht werden. Mit den heutigen medizinischen Möglichkeiten sind Diagnose und Behandlung in den meisten Fällen unkompliziert und effektiv.